Regionalorganisationen: Covid-Impfkampagne in Lateinamerika muss beschleunigt werden

vaccination-covid-19-1500x1000.png

Beschleunigung der Impfkampagne nötig
Cepal und OPS: Beschleunigung der Impfkampagne in Lateinamerika und der Karibik ist dringen geboten

Washington. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (OPS) und Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) der Vereinten Nationen die Notwendigkeit unterstrichen, die Impfkampagne in Lateinamerika und der Karibik zu beschleunigen.

Zudem appellieren sie an die lokalen Regierungen, ihre Gesundheitssysteme umzustellen und diese durch öffentliche Finanzierung und Konsolidierung eines Wohlfahrtsstaates zu stärken. So könne die Pandemie in absehbarer Zeit unter Kontrolle gebracht und dabei das System nachhaltig transformiert werden, entsprechend der Nachhaltigkeitsziele der Weltgesundheitsorganisation. Die Pandemie habe die Notwenigkeit eines öffentlichen Gesundheitssystems gelehrt, welches die Abhängigkeiten, die zwischen Gesundheit, Sozialem, Wirtschaft und Umweltschutzbemühungen bestehen, anerkennt.

Das gemeinsame Dokument mit dem Titel "Die Verlängerung der Gesundheitskrise und ihr Einfluss auf Gesundheit, Ökonomie und soziale Entwicklung" zeigt auf, dass in der Region 1,5 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben und 45,7 Millionen Covid-19-Erkrankungen registriert wurden. Die Gesundheitssysteme seien lediglich auf ein Fünftel dieser Fälle ausgelegt gewesen. Dadurch zählt die Region 30 Prozent aller Todesfälle weltweit, obwohl dort lediglich 8,7 Prozent der Weltbevölkerung leben. Beide Organisationen attestieren eine hohe Korrelation zwischen der sozioökonomischen Vulnerabilität und der Schwere sowie den tödlichen Verläufen von Covid-19-Erkrankungen.

Gemeinsam haben Cepal und OPS daher einen "Plan für die medizinische Selbstversorgung für Lateinamerika und die Karibik" entworfen. Dieser soll die Produktion von Impfstoffen und den Wissenstransfer anderer Gesundheitstechnologien unterstützen und so beispielsweise einen mRNA-Impfstoff für die Region entwickeln. Es bestehe jetzt eine Chance die Produktionskapazitäten und Technologien zu erweitern und die regionale Herstellung von Impfstoffen und essentiellen Medikamenten zu stärken.

Auf der Höhe der Pandemie hat Lateinamerika zudem die schwerste Wirtschaftskrise seit 120 Jahren erlitten und rangiert selbst unter den Entwicklungsländern auf letzter Position. Für 2021 erwartet man zwar ein Wirtschaftswachstum von 5,9 und für 2022 von 2,9 Prozent, jedoch werde damit nicht einmal das Niveau von vor der Pandemie erreicht.

Zusammen mit den schwachen Strukturen der Gesundheitssysteme hat die langsame und ungleichmäßige Impfkampagne zur Verlängerung der Gesundheitskrise beigetragen. Bisher haben lediglich 39 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz, wobei Uruguay und Chile mit über 70 Prozent positiv hervortreten. Jedoch wird in 25 von 49 Ländern der Region die 40 Prozent-Marke nicht überschritten.

Dies unterstreiche die Dringlichkeit zur Stärkung der Verteilmechanismen für die Vakzine, so die Autoren des Dokuments.