Panama, Costa Rica und die Dominikanische Republik beraten über Migrationskrise

Immer mehr Menschen in Lateinamerika auf der Flucht – vor allem aus Haiti. Regierungen suchen regionale Lösung

Die Dreier-Allianz fordert umgehende Maßnahmen, um der Migrationskrise zu entgegnen

Die Dreier-Allianz fordert umgehende Maßnahmen, um der Migrationskrise zu entgegnen
Die Dreier-Allianz fordert umgehende Maßnahmen, um der Migrationskrise zu begegnen

Panama-Stadt. Die Präsidenten von Panama, Costa Rica und der Dominikanischen Republik sind am vergangenen Mittwoch in Panama-Stadt zusammengekommen, um über die aktuelle Migrationskrise zu sprechen. Ziel des Treffens war es, konkrete und nachhaltige Lösungen zu finden.

Die drei Regierungschefs, Laurentino Cortizo, Carlos Alvarado und Luis Abinader, betonten bei dem Treffen die Dringlichkeit gegen den Migrationsstrom vorzugehen, der aktuell besonders von Haiti ausgeht. Aufgrund ihres territorialen Ausmaßes müsse der Problematik auf regionaler Ebene begegnet werden. Es bestehe die Notwendigkeit, dass sich die Länder, welche nach Herkunft, Transit oder Ziel Teil der Migrantenroute sind, die entsprechende Verantwortung teilen, so die Runde der Präsidenten.

Die Forderung zum Handeln richtete sich somit an die betroffenen lateinamerikanischen Länder, aber auch an die USA. Der panamaische Präsident Laurentino Cortizo strebt deshalb für November im Rahmen der Klimakonferenz COP26 in Schottland ein Treffen mit dem US-Präsidenten Joe Biden an.

Maßnahmen, welche die Dreier-Allianz der internationalen Gemeinschaft vorschlagen, bestehen beispielsweise in der Erstellung von Plänen für den Ausbau öffentlicher Infrastruktur in Haiti und der damit verbundenen Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Erwartung ist, dass diese Maßnahmen zu einer Verringerung der Abwanderung beitragen.

Nach Aussagen der panamaischen Regierung durchquerten im Laufe des Jahres 2021 ungefähr 107.000 Migranten das gefährliche Urwaldgebiet Darién Gap zwischen Panama und Kolumbien auf ihrem Weg in den Norden Amerikas. Dort sind sie wilden Tieren, reißenden Flüssen und kriminellen Gruppen ausgesetzt. Die Mehrheit der Migranten stammt aus Haiti, aber es befinden sich auch viele Personen aus anderen Herkunftsländern unter ihnen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF geht davon aus, dass dieses Jahr auf derselben gefährlichen Route auch 19.000 Kinder versuchten in die USA zu gelangen. Damit wäre ein neuer Höchststand erreicht.

Ein Rückgang des Migrationsstroms ist nicht absehbar. Es wird erwartet, dass bis Ende des Jahres ungefähr 150.000 Menschen auf ihrem Weg in den Norden Amerikas nach Panama gekommen sein werden, so der Minister für öffentliche Sicherheit des mittelamerikanischen Landes.

Die Zusammenarbeit der Präsidenten von Panama, Costa Rica und der Dominikanischen Republik verfolgt die im vergangenen September geformte Allianz weiter und bekräftigt sie. Am 22. September unterzeichneten die drei Präsidenten im Rahmen einer UN-Generalversammlung ein Kommuniqué. In diesem kündigten sie an, ein informelles Bündnis mit dem Titel "Allianz für demokratische Institutionen" zu gründen und forderten schnelles Handeln, um die Krise in Haiti zu bewältigen. Allgemeines Ziel des Bündnisses ist, durch politischen Dialog, Kooperation und Handel eine nachhaltige Entwicklung in der Region zu fördern.