Venezuela schickt weitere Soldaten in das Grenzgebiet zu Kolumbien

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Auf Ersuchen der Bewohner wurden die Truppen im Gebiet La Gabarra im Bundesstaat Apure verstärkt
Auf Ersuchen der Bewohner wurden die Truppen im Gebiet La Gabarra im Bundesstaat Apure verstärkt

Caracas. Die venezolanischen Streitkräfte verstärken ihre Truppen im Grenzgebiet von La Gabarra im Bundesstaat Apure.

Mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung werde man gegen "irreguläre kolumbianische Gruppen" vorgehen, erklärte der Einsatzleiter, Domingo Hernández.

Die von der Regierung als "Tancol" (Terroristas armados narcotraficantes colombianos, Bewaffnete kolumbianische Terroristen und Drogenhändler) bezeichneten Gruppen ‒ in diesem Fall Mitglieder der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und Dissidenten der inzwischen aufgelösten Farc-Guerilla ‒ seien am vergangenen Freitag auf venezolanisches Hoheitsgebiet vorgedrungen.

Die Einwohner der selbstverwalteten Kommunalen Stadt Simón Bolívar hatten die Regierung von Präsident Nicolás Maduro zum Eingreifen aufgefordert, nachdem ELN-Angehörige am 14. Januar die Kommunen La Gran Unión und Víctor Díaz Ojeda "im reinsten Stil einer ausländischen Besatzungsarmee eingenommen haben". Zur Begründung hätten sie angeführt, gegen die dissidentische 10. Front der Farc vorzugehen.

In einem Kommuniqué bringt die Selbstregierung der Stadt ihre Ablehnung dieses neuen Übergriffs zum Ausdruck, der sich direkt auf das täglichen Leben der Menschen auswirke und "eine Verletzung der Souveränität des Landes und des Volkes" darstelle.

Die venezolanischen Basis- und Volksmachtorganisationen seien "nicht Teil eines Krieges zwischen diesen bewaffneten Faktoren wegen des Streits um die Drogenhandelsrouten und die illegalen Grenzaktivitäten, denn das ist der Kern der Sache. Diese Streitigkeiten haben nichts mit einer Ideologie oder einem politischen Projekt zu tun."

Beide bewaffneten Akteure, die ELN und die Farc, werden aufgefordert, ihren Konflikt woanders auszutragen. Venezuela, der Bundesstaat Apure und die Kommunale Stadt Simón Bolívar seien "ein Gebiet des Friedens, der Souveränität und der Volksdemokratie", heißt es in dem Kommuniqué weiter.

Die seit 2008 bestehende Kommunale Stadt Simón Bolívar umfasst ein Gebiet von 115.000 Hektar und besteht aus 39 Kommunalen Räten, die wiederum in zehn Gemeinden zusammengefasst sind. Jeder Rat hat einen Sprecher, der ihn vertritt und Teil der Selbstregierung ist, welche die Beschlüsse der Vollversammlungen der Bewohner ausführt.