Erneute Todesfälle im Kartell-Konflikt in Mexiko

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Der Kampf zwischen Drogenkartellen hat allein in Michoacán schon 530 Menschen das Leben gekostet
Der Kampf zwischen Drogenkartellen hat allein in Michoacán schon 530 Menschen das Leben gekostet

Zinapécuaro. Bei einem Angriff des Correa-Kartells auf das Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) in der Gemeinde Zinapécuaro im mexikanischen Bundesstaat Michoacán sind 20 Menschen ums Leben gekommen.

Präsident Andes Manuel López Obrador gab bei einer Pressekonferenz an, dass das Massaker das Ergebnis eines Konflikts zweier krimineller Gruppen war. Mutmaßliches Ziel des in der Nacht zum Sonntag durch das Correa-Kartell verübten Anschlags war die Ermordung eines Anführers des CJNG. Das 2010 gegründete Kartell CJNG hat seinen Sitz im Bundesstaat in Jalisco, operiert aber auch im Osten von Michoacán.

Bei dem Angriff auf den geheimen Kampfplatz, wo ein illegaler Hahnenkampf stattfand, wurden in der Siedlung El Paraíso 16 Männer und drei Frauen getötet; ein weiterer Mann starb auf dem Weg in ein Krankenhaus. Unter den Opfern ist der Besitzer des Platzes José Abiel A. und sein Sohn Salvador A. sowie Melissa S., alle drei Inhaber:innen der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft.

In Folge dieses Ereignisses wurden in Zinapécuaro und den benachbarten Gemeinden in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium und der Nationalgarde Luftüberwachungen durchführt.

Die Rivalität zwischen diesen beiden Kartellen hat in der Region ein Klima der Unsicherheit geschaffen. Michoacán ist aufgrund seiner strategischen Bedeutung für kriminelle Gruppen einer der am stärksten vom Drogenkonflikt betroffenen Bundesstaaten des Landes. Laut offiziellen Zahlen und Presseberichten wurden dort in diesem Jahr bis zum 27. März bereits mindestens 530 Morde begangen.

Der Ursprung des für dieses Massaker verantwortlichen Kartells Los Correas geht auf das Jahr 2020 zurück, in dem die Gewalt aufgrund von Zusammenstößen mit dem Jalisco-Kartell eskalierte. Los Correas ist nach der Auflösung des Templerkartells die am stärksten in Michoacán vertretene kriminelle Organisation. Sie besteht aus den sechs Brüdern Correa Velázquez: dem Anführer Daniel alias "El Tigre", José Rubén, Héctor, Ramiro, Jaime und Dimas. Die kriminelle Struktur ist hauptsächlich in Ciudad Hidalgo und Maravatío tätig und basiert angeblich auf einem Netzwerk, das seit zwei Jahrzehnten in der Region illegalen Holzeinschlag betreibt.

Die Brüder sollen in die Herstellung von Marihuana, synthetischen Drogen, Erpressung, Raub, Entführung und Mord verwickelt sein. Ihre Verbündeten sind aufgrund des geografischen Gebiets, in dem sie tätig sind, die Familia Michoacana, die derzeit im Bundesstaat Mexiko von den Brüdern Hurtado Olascoaga (Jhony El Mojarro und José La Fresa) angeführt wird.