Kuba / Umwelt

Vier Tote nach Überflutungen auf Kuba, über 4.000 Hektar Ackerboden verwüstet

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Vom Starkregen betroffen: Kubas Hauptstadt Havanna
Vom Starkregen betroffen: Kubas Hauptstadt Havanna

Havanna. Ausläufer des Tropensturms "Agatha" haben am Wochenende in Teilen Westkubas für heftige Überschwemmungen gesorgt. Betroffen sind vor allem die Provinzen Pinar del Río und Artemisa sowie die Hauptstadt Havanna. Laut Angaben der Behörden kamen landesweit vier Personen in Folge des Starkregens ums Leben.

In der am stärksten Betroffenen Region Pinar del Río sind am Wochenende Niederschläge von bis zu 300 Millimetern pro Quadratmeter gemessen worden, zahlreiche Flüsse traten über die Ufer. Mehrere tausend Personen wurden in Folge der Warnungen des Katastrophenschutzes im Vorfeld evakuiert. Zwei der Todesfälle ereigneten sich in Havanna, wo neben den Stadtteilen Centro, Diez de Octubre und Cerro auch das Viertel El Fanguito in der Nähe des Flusses Almendares stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Teilweise fanden Bergungsarbeiten mit Booten statt, da die Straßen nicht mehr anders passierbar waren.

Wie der nationale Krisenstab auf einer Sitzung unter Leitung von Präsident Miguel Díaz-Canel am Dienstag bekannt gab, waren zeitweise bis zu 208.000 Haushalte ohne Strom. 1.219 Gebäude wurden beschädigt, 90 zerstört. Mehr als 4.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen wurden durch die Fluten verwüstet, darunter vor allem Tabak- und Gemüsefelder.

Bis zum Beginn der Woche konnte die Elektrizitätsversorgung weitgehend wiederhergestellt werden, am Sonntag waren noch rund 4.400 Haushalte ohne Strom. Die Staudämme und Wasserreservoirs erreichten einen Füllstand von 54 Prozent. Im Zuge der Wiederaufbauarbeiten soll mit Blick auf die beginnende Hurrikansaison die Reinigung der Kanalisation sowie der Rückschnitt von Bäumen beschleunigt werden, kündigte Díaz-Canel an.

Während die Pegelstände in den westlichen Provinzen inzwischen zurückgegangen sind, wurden am Dienstag in Matanzas neue Präventivmaßnahmen angeordnet. Mehr als 5.100 Anwohner der Gemeinden Colón und Martí sind dort aufgrund der zunehmenden Regenfälle evakuiert worden, wie die Erste Parteisekretärin von Matanzas, Susely Morfa González, gegenüber lokalen Medien erklärte. Die Böden in Zentralkuba sind von den anhaltenden Regenfällen der letzten Tage übersättigt, weshalb hier weiterhin eine Warnung gilt.

Bevor die Ausläufer des Tiefdruckgebiets Kuba erreichten, war letzte Woche auch Surinam stark von den Folgen der Regenfälle betroffen. Sieben Distrikte wurden zu Katstrophengebieten erklärt, die Regierung des Landes bat die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe. Als einer der ersten Staaten entsandte Venezuela dem befreundeten Land 41 Tonnen an Hilfsgütern, wie das venezolanische Außenministerium am Freitag bestätigte.