Nicaragua / Umwelt

Explosion am höchsten Vulkan von Nicaragua ohne größere Schäden

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Der aktive, bis zu 1745 Meter hohe Schichtvulkan-Komplex San Cristóbal im Westen Nicaraguas
Der aktive, bis zu 1745 Meter hohe Schichtvulkan-Komplex San Cristóbal im Westen Nicaraguas

San Cristóbal. Am San Cristóbal hat sich am Sonntag eine Explosion ereignet. Gase und Asche breiteten sich über mehrere Gemeinden aus; betroffen waren die Orte Chichigalpa, Corinto, El Realejo, El Viejo und Chinandega. Das nicaraguanische Institut für territoriale Studien (Ineter) berichtete, dass die Aschesäule eine Höhe von 1.500 Metern über dem Krater des Vulkans erreichte.

Vom Wind wurde eine Ascheschicht über Teil-Gemeinden von Las Grecias und die Stadt El Viejo verteilt. Ineter sprach von einer "mäßigen Intensität" der Explosion und zeigte sich erfreut, dass keine größeren Schäden in den betroffenen Gemeinden registriert wurden. Laut dem Institut habe sich der Ausbruch in einem normalen Rahmen bewegt. Es könnten "neue Explosionen von ähnlicher oder geringerer Stärke" auftreten.

Der San Cristóbal ist einer von insgesamt 19 Vulkanen, die sich wie eine Kette entlang der Westküste Nicaraguas erheben. Zehn dieser Vulkane sind aktuell noch aktiv und es kommt infolge des Vulkanismus immer wieder zu kleineren und größeren Beben, Gebäudeschäden und Erdrutschen. Kurz vor Weihnachten 1972 wurden große Teile der Hauptstadt Managua durch ein Erdbeben zerstört.

Die Vulkane gelten auch als wichtige touristische Ziele des Landes. Kreuzfahrtschiffe fahren oft einen der Häfen an, damit Urlauber zum Beispiel die Kolonialstadt Granada und den gut erreichbaren Vulkan von Masaya besuchen können. Das Land wirbt mit der Aussage "Nicaragua ist das Land der Seen und der Vulkane". Neben Wanderungen wird das deutlich extremere sogenannte Vulkan-Surfing am Cero Negro immer beliebter, bei dem man auf einem Holzbrett und geschützt durch einen Anzug die Hänge mit bis zu 80 Kilometer pro Stunde hinunter rutscht.

Der 100 Kilometer von Managua gelegene San Christóbal wird von einem symetrischen Kegel mit einem Krater von 500 mal 600 Meter gekrönt. Geologisch zählt er zu den Schichtvulkanen und besteht eigentlich aus einem Vulkan-Komplex, zu dem auch die Vulkane Casita, El Chonco, die La Pelona-Caldera, Moyotepe und der Cerro Montoso gehören. Zwischen 1685 und 1977 war der Cristobal für eine längere Periode inaktiv.