Mexiko bietet Deutschland Gaslieferung angesichts der Energiekrise an

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Laut Amlo steht ausreichend Erdgas zur Verfügung, um 30 Prozent des Bedarfs in Deutschland zu decken
Laut Amlo steht ausreichend Erdgas zur Verfügung, um 30 Prozent des Bedarfs in Deutschland zu decken

Mexiko-Stadt. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) hat Deutschland ein Angebot zur Lieferung von Erdgas unterbreitet. Im Rahmen einer Pressekonferenz verkündete er, dass Deutschland angesichts der durch den Ukraine-Krieg verursachten Energiekrise Erdgas aus Mexiko erhalten könne.

Bezüglich der Menge versicherte der Präsident, dass ausreichend Erdgas zur Verfügung stehe, um 30 Prozent des Bedarfs in Deutschland zu decken.

Amlo berichtete, dass er mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier während dessen Staatsbesuch in Mexiko vergangene Woche über das Angebot sprach. "Als der deutsche Präsident hier war, haben wir ihm vorgeschlagen, dass wir – nicht aus kommerziellen Gründen, sondern zur Unterstützung, wie es auch bei Anderen der Fall ist – Gas liefern könnten, wir haben Gas", sagte er.

Das mexikanische Regierungsoberhaupt fügte hinzu, dass die Erdgaslieferung "Zeit in Anspruch nehmen würde", da Mexiko zunächst zwei Gasverflüssigungsanlagen bauen müsste, um das Gas einzufrieren und es anschließend zu transportieren.

Amlo erwähnte jedoch als alternative Möglichkeit für den Gastransport das Vorgehen des US-amerikanischen Unternehmen Fortress. Hierbei werden Schiffe eingesetzt, auf denen das Gas eingefroren und transportiert wird, und vor seiner Ankunft in den Häfen, wo sich die Pipelines befinden, wieder umgewandelt wird.

Laut Amlo verfügt Mexiko über überschüssiges Gas, da Gasverträge durch das staatliche Unternehmen Comisión Federal de Electricidad (CFE) abgeschlossen wurden. Außerdem wird auf mehreren neuen Erdölfeldern im Land ebenfalls Gas gewonnen.

Auf der Pressekonferenz gab López Obrador zudem bekannt, dass Kuba Unterstützung bei der Energieversorgung seitens Mexiko erhalten soll. Die Karibikinsel ist aktuell schwer von den Folgen des Hurrikans "Ian" betroffen und die Stromversorgung auf der gesamten Insel fiel zeitweise komplett aus.

Am Mittwoch wurde eine Gruppe aus Elektrotechniker:innen nach Kuba entsendet, berichtete Amlo. Er betonte auch, wie wichtig es sei, sich gegenseitig zu unterstützen, um das Prinzip einer "universellen Brüderlichkeit" in die Tat umzusetzen.