Kuba / USA / Kolumbien / Politik

Christen aus 23 Ländern fordern von USA Streichung Kubas von der Terror-Liste

kolumbien_usa_besuch_blinken_3-10-22.jpeg

Blinken bei seiner Ankunft in Bogotá am 3. Oktober. Dort wurde ihm die Petition übergeben
Blinken bei seiner Ankunft in Bogotá am 3. Oktober. Dort wurde ihm die Petition übergeben

Bogotá et al. Rund 300 religiöse Organisationen und Persönlichkeiten aus 23 Ländern fordern die USA auf, Kuba von der Liste der Förderer des Terrorismus zu streichen. Anlass war der Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kolumbien, Chile und Peru.

"Die Aufhebung der Bezeichnung 'Sponsor des Terrorismus' ist eine elementare Maßnahme der Gerechtigkeit für den Beitrag des karibischen Landes zum Frieden auf dem Kontinent und insbesondere zum Frieden in Kolumbien", betonen sie in der Petition, die Blinken übergeben wurde.

Die Unterzeichner erinnern daran, dass diese Maßnahme im Jahr 2021 unter den Regierungen von Donald Trump und Iván Duque unter anderem mit dem Argument verhängt wurde, Kuba beherberge Anführer illegaler Gruppen aus Kolumbien. Duque hatte 2019 die Gespräche mit der Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) abgebrochen und die Rückkehr der Friedensdelegierten aus Kuba verhindert, was im Widerspruch zu den vereinbarten internationalen Protokollen steht. Von der kubanischen Regierung verlangte er ihre Auslieferung. Kuba verweigerte dies mit Verweis auf die gültigen Protokolle.

Laut der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina fordern sie US-Präsident Joe Biden in ihrer Petition dazu auf, den sozialistischen Inselstaat von dieser Liste zu streichen und seine politische Sichtweise ändern. Sie weisen auch darauf hin, dass Kuba "ein historisches Opfer unmenschlicher Blockaden und Sanktionen ist, die das Leben seiner Bewohner beeinträchtigen". Washington müsse "dringend der Achtung des Lebens Vorrang einräumen".

Dies gelte insbesondere in der aktuellen Situation, in der die Folgen von Hurrikan Ian auf Kuba ebenso wie in Florida Schäden und Opfer hinterließen, "mit dem Unterschied, dass die Ressourcen für die Betreuung der Betroffenen auf Kuba knapper sind", heißt es weiter

Die Unterzeichner unterstützen den jüngsten Appell des Ökumenischen Weltkirchenrates auf seiner Vollversammlung im vergangenen September, Kuba von der Terror-Liste zu streichen. Sie schließen sich zudem ausdrücklich dem Aufruf von Papst Franziskus beim Treffen der Volksbewegungen im Oktober 2021 an: "Ich möchte im Namen Gottes die mächtigen Länder bitten, Aggressionen, Blockaden und einseitige Sanktionen gegen jedes Land der Erde einzustellen. Nein zum Neokolonialismus."

Zu den Unterzeichnern der Petition gehören bekannte religiöse Persönlichkeiten unter anderem aus Kolumbien, Japan, den USA, Argentinien, Kuba, Belgien, El Salvador, Guatemala, Spanien, Chile, Brasilien, Honduras, Mexiko, Puerto Rico, und Kanada.

Darunter sind der Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel aus Argentinien, die japanische Nonne und Vorsitzende von Pax Christi International, Filo Hirota, Mitglieder des Ökumenischen Weltkirchenrates, der Gemeinschaft Reformierter Kirchen Kubas, Reverend Chris Ferguson von der Reformierten Universität und Pastor der Vereinigten Kirche von Kanada sowie Reverend Whit Hutchison von der Methodistischen Kirche in den USA.