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Musikerin Margareth Menezes wird Kulturministerin der Regierung Lula in Brasilien

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Lula da Silva und die Musikerin Margareth Menezes
Lula da Silva und die Musikerin Margareth Menezes

Brasília. Die afrobrasilianische Musikerin Margareth Menezes hat die Einladung des neu gewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva angenommen, in der kommenden Regierung Kulturministerin zu werden.

"Ich empfinde das als Auftrag, auch weil es für mich eine Überraschung war", so die zukünftige Ministerin. Über Instagram bedankte sich Menezes bei Lula. Gleichzeitig bat sie um die Unterstützung der Kulturschaffenden und der Bevölkerung, gemeinsam den Kultursektor wiederherzustellen. Die Kultur spiegle "die Stärke, Größe und Schönheit der brasilianischen Menschen wider. Wir werden jeden Einzelnen brauchen", betonte sie.

Lula bedankte sich über Instagram bei "Genossin Menezes" für den Eintritt in sein Kabinett. In den letzten Jahren habe die Kultur in Brasilien einen Rückschritt erlitten, "und wir werden die Verpflichtung zum Wiederaufbau und zur Stärkung des Sektors einhalten", so der linksgerichtete Präsident.

Zustimmung für Menezes' neue Rolle kam aus dem Kultursektor und der Politik. Marina Silva, Bundesabgeordnete für São Paulo, äußerte: "Menezes im Kulturministerium der Regierung Lula zu haben, bedeutet, den historischen Beitrag der Schwarzen Frauen zur Kunst, zur Wissenschaft, zum kritischen Denken und zur Bildung des nationalen Geistes anzuerkennen, der aus der Vielfalt der Rhythmen, Farben, Stimmen und kreativen Formen entstanden ist."

Das Kulturministerium wird in der neuen Regierung von Lula wiederhergestellt. Nach der Amtsenthebung der linken Präsidentin Dilma Rousseff löste ihr Nachfolger Michel Temer 2016 das Ministerium zunächst auf, machte die Entscheidung aufgrund des öffentlichen Drucks aber wieder rückgängig. Die aktuelle Regierung von Jair Bolsonaro stufte das Ministerium zum Sekretariat herunter, Fördergelder für den Kulturbereich wurden blockiert.

Menezes ist in Salvador im nordöstlichen Bundesstaat Bahia geboren und gehört zu den Pionier:innen des brasilianischen Afropop-Genres. Sie ist Gründerin der Organisation "Fábrica Cultural", die Bildung, Kultur und Nachhaltigkeit fördert. 2022 wurde sie von der Initiative "Most Influential People of African Descent" (Mipad) als eine der 100 einflussreichsten Schwarzen Menschen der Welt ausgezeichnet.