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Brände in Chile: Mapuche-Abgeordnete fordert Änderung des Modells der Holzwirtschaft

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Die hohen Gewinne der Holzunternehmen sollen den Gemeinden zugute kommen, in denen sich die Plantagen befinden, fordert Ericka Ñanco
Die hohen Gewinne der Holzunternehmen sollen den Gemeinden zugute kommen, in denen sich die Plantagen befinden, fordert Ericka Ñanco

Santiago. Die indigene Kongressabgeordnete Ericka Ñanco aus der chilenischen Region La Araucanía hat gefordert, das Modell der Forstwirtschaft zu ändern und die hohen Gewinne, die dieser Sektor erzielt, den Gemeinden zugute kommen zu lassen, in denen sich die Plantagen befinden.

Nach Ansicht der Mapuche-Abgeordneten sollte eine "grüne Steuer" für die Landnutzung in den südlichen Gemeinden eingeführt werden, wo die größten Umweltbelastungen durch die Anpflanzung von Baumarten wie Kiefern und Eukalyptus verursacht werden.

Im Zusammenhang mit den jüngsten Großbränden im Süden Chiles wiesen einige Experten darauf hin, dass diese beiden Arten aufgrund der in ihnen enthaltenen brennbaren Harze zur schnellen Ausbreitung der Flammen beigetragen haben.

Die Unternehmen, so die Kongressabgeordnete Ñanco, eignen sich auch die Straßen an, und während der Brände gab es Familien, die isoliert blieben, weil die Fahrzeuge der Feuerwehr keine Möglichkeit hatten, ihre vom Feuer bedrohten Häuser zu erreichen.

Im Gespräch mit Radio Universidad de Chile fügte sie hinzu, dass es derzeit kein Gesetz gebe, das die Holzunternehmen zwinge, einen Beitrag zur Landnutzung zu leisten, und die Steuern, die sie zahlen müssten, würden an anderer Stelle eingesetzt.

Als Beispiel nannte Ñanco, dass die Zahlungen des Unternehmens Forestal Arauco für das Handelspatent in Las Condes, einer der reichsten Gemeinden des Landes, erfolgen und nicht in Ercilla oder Purén, die sehr verarmt sind und in denen ein hoher Prozentsatz des Gebiets von diesem Unternehmen bepflanzt wird.

Diese Situation wiederhole sich in der gesamten Provinz Arauco, in der 80 Prozent der Flächen von Holzunternehmen besetzt sind, die nicht zur lokalen Entwicklung beitragen.

"Dieses Wirtschaftsmodell muss neu überdacht werden", so die Abgeordnete, damit im Falle einer künftigen Katastrophe alle notwendigen Ressourcen vorhanden sind, um diese zu bewältigen, ohne auf ausländische Hilfe angewiesen zu sein.