Panama / Kolumbien / USA / Militär

USA bereiten Entsendung von Militär in das Grenzgebiet von Panama und Kolumbien vor

darien-gap-panama-kolumbien.png

Der Darién-Streifen ist einer der gefährlichsten Abschnitte auf der Migrationsroute von Südmaerika in den Norden
Der Darién-Streifen ist einer der gefährlichsten Abschnitte auf der Migrationsroute von Südmaerika in den Norden

Panama-Stadt. Die Leiterin des US-Südkommandos, Armeegeneralin Laura Richardson, hat das Darién-Gebiet besucht, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Dies teilte ein Sprecher des Südkommandos mit.

Mehrere Medien der Region berichten, dass seit geraumer Zeit hochrangige Beamte in der Regierung von US-Präsident Joe Biden darauf drängen, US-Truppen dorthin zu entsenden, um den örtlichen Behörden bei der "Eindämmung von Drogenschmuggel, Menschenhandel und Migration zu helfen". Die Berichte berufen sich auf Quellen in der Biden-Administration, im Pentagon und im kolumbianischen Sicherheitsapparat.

Darién wird das Gebiet zwischen Panama und Kolumbien genannt, das eine viel benutzte und gefährliche Route der Migration nach Norden ist. Jedes Jahr versuchen tausende Menschen, das unwegsame Gelände zu überwinden, um den Weg durch Mittelamerika und Mexiko bis in die USA fortzusetzen. Dabei nehmen sie oft die Hilfe von Schleusern in Anspruch, die sie über bestimmte Routen führen.

Der straßenlose Streifen Land verbindet Süd- und Mittelamerika und besteht aus Dschungel, Regenwäldern, Flüssen und schroffen Bergen. Es ist ein gefährlicher, aber entscheidender Abschnitt der Reise von Südamerika in die USA.

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" leistet in dem Gebiet medizinische Noteinsätze und schildert die Lage völlig erschöpfter Menschen, die ihr Leben riskieren, um den Weg nach Norden zu schaffen.

Als eine wahrscheinliche Option gilt inzwischen die Verlegung einer kleinen Anzahl von US-Truppen, die sich bereits in Kolumbien und Panama aufhalten, in den Darién-Streifen, um die einheimischen Streitkräfte zu beraten. In der Biden-Administration soll jedoch auch diskutiert werden, die Präsenz weiter auszubauen.

US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas und Generalin Richardson reisten bereits im April nach Panama, wo sie mit Panama und Kolumbien ein Abkommen über einen 60-tägigen Einsatz unterzeichneten. Eines der Ziele der Kampagne ist, "den illegalen Personen- und Warenverkehr durch den Darién entlang der Land- und Seekorridore zu beenden".

"Unsere Unterstützung konzentriert sich auf die Ausbildung der Sicherheitskräfte, Planung, Koordination und Informationsaustausch. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass kein US-Personal direkt an der Durchführung von Anti-Schmuggel-Missionen beteiligt ist", so ein US-Beamter.

Von kolumbianischen Behörden soll die Erwartung geäußert worden sein, dass in naher Zukunft weitere US-Truppen in der Region eintreffen werden.

Die Regierung Biden hatte unlängst bereits 1.500 weitere Militärangehörige an die Grenze zwischen den USA und Mexiko entsandt. Da die Beschränkungen aufgrund von Title 42 auslaufen, sei mit einem starken Anstieg der Migrantenzahl zu rechnen, hieß es zur Begründung.

US-Präsident Donald Trump hatte die umstrittene Richtlinie "Title 42" verfügt. Dieses Bundesgesetz aus dem Jahr 1944 ermöglicht es der Regierung unter anderem, im Fall einer ansteckenden Krankheit die Einreise von Personen und Waren aus dem Ausland auszusetzen. Seit Ende März 2020 wurde es als Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie in großem Umfang angewendet: In den vergangenen drei Jahren haben die USA 2,7 Millionen Menschen abgeschoben, 2,3 Millionen von ihnen nach Mexiko.