Kolumbien / Politik

Kolumbien: Appell zum Frieden nach Schuss auf Konvoi der Vizepräsidentin

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Die Vizepräsidentschaft rief nach dem Vorfall zum Frieden in Kolumbien auf
Die Vizepräsidentschaft rief nach dem Vorfall zum Frieden in Kolumbien auf

Cauca. Am Mittwoch haben in Kolumbien Unbekannte auf das Hauptfahrzeug des Konvois von Vizepräsidentin Francia Márquez geschossen. Nach Medienberichten drang eine Gewehrkugel in das Dach des Fahrzeuges ein, verletzt wurde niemand.

Márquez befand sich zum Zeitpunkt des Anschlages in der Stadt Cali. Sie war dorthin nach einem Besuch im Departamento Cauca mit einem Helikopter geflogen, um weitere Termine wahrzunehmen. Ihr Konvoi befand sich auf dem Rückweg vom Besuch der Vizepräsidentin im Landkreis Suárez beim dortigen Sitz der Universität del Valle im Norden des Departamentos Cauca.

Von verschiedenen Seiten wurde der mutmaßliche Anschlag verurteilt. Cristóbal Caicedo, Abgeordneter des Pacto Histórico für das Departamento Cauca, forderte die Behörden auf, die Verantwortlichen zu ermitteln. Darüber hinaus lud sie Personen ein, sich auf der Suche nach Wegen zum Frieden zu beteiligen. "Wir bitten die Behörden, diese Situation zu klären. Diejenigen, die fälschlicherweise glauben, dass Hass und Krieg der Weg sind, fordern wir auf, besser dabei helfen, die Wege zum totalen Frieden zu finden, den wir so brauchen."

Senatorin Sandra Ramírez von der Partei Comunes forderte ein "Ende des Krieges und die Verantwortlichen auf, Richtung Frieden und Dialog zu gehen".

Márquez selbst brachte in einer Erklärung ihre Besorgnis über die Gewaltsituation zum Ausdruck und rief die bewaffneten Gruppen auf ihre Feindseligkeiten einzustellen, um ein Klima von Frieden und Entwicklung zu schaffen. "Wir sind gekommen, um die öffentliche Universität nach Suárez zu bringen und wir werden in unserem Bemühen um die Zukunft unseres Volkes nicht nachlassen", so die Vizepräsidentin.

Das Departamento Cauca ist eine der am stärksten von Gewalt zwischen Armee, paramilitärischen Gruppen und Guerillagruppen betroffenen Regionen des Landes.

Márquez stammt selbst aus dem Landkreis Suárez. Sie ist seit August 2022 Vizepräsidentin und die erste Frau afrokolumbianischer Abstammung, die dieses Amt bekleidet. Seit 2023 ist sie außerdem Ministerin für Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Regierung von Gustavo Petro. Marquez arbeitete als junge Frau im Goldbergbau und engagierte sich seit ihrer frühen Jugend in Bewegungen für Umweltschutz und Wahrung der Menschenrechte.

Bereits am 16. Juni war das Auto ihres Vaters von Unbekannten beschossen worden. Ihr Vater, ihr sechsjähriger Neffe und deren Leibwächter blieben unverletzt.