Caracas/Genf. Präsident Nicolás Maduro hat am Freitag mit UN-Generalsekretär António Guterres telefoniert. In dem 15-minütigen Gespräch beklagte der Staatschef, dass die Destabilisierung Venezuelas von der US-Regierung gefördert und von "ultrarechten Extremisten aus Europa und Lateinamerika" unterstützt werde.
Das Telefonat sei auf Initiative des venezolanischen Präsidenten erfolgt, erklärte der Sprecher von Guterres, Stéphane Dujarric.
Dujarric sagte, Maduro habe sehr klar und offen über die Situation gesprochen. Guterres habe die venezolanische Position "zur Kenntnis genommen".
Hintergrund sind die Proteste und teilweise gewaltsamen Ausschreitungen nach den Wahlen vom 28. Juli, bei denen nach Presseberichten 27 Menschen ums Leben kamen. In einem Kommuniqué an die Vereinten Nationen nannte Maduro " Details der Angriffe gegen die Bolivarische Republik Venezuela und ihre Institutionen, einschließlich der Anschläge auf das Leben von Personen und der Angriffe auf staatliche und private Institutionen der Daseinsvorsorge".
Weiter betonte Maduro, dass "die Aggression aus dem Ausland, die Konzentration von Söldnern und die Attentatsversuche zunehmen".
Guterres zeigte sich besorgt über Berichte von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen nach den Wahlen. Er betonte die Notwendigkeit, alle politischen Streitigkeiten friedlich durch einen echten und integrativen Dialog zu lösen.
Beide Seiten einigten sich darauf, Gespräche mit gesellschaftlichen Gruppen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu unterstützen, um in die Zukunft zu blicken und jegliche Gefahr einer Destabilisierung in Venezuela zu bannen sowie den Dialog aufrechtzuerhalten, berichtete der Nachrichtensender telesur.
Zu dem Gespräch zwischen Maduro und Guterres war es gekommen, nachdem der venezolanische Parlamentspräsident Jorge Rodríguez Dokumente veröffentlicht hatte, denen zufolge der Oppositionskandidat Edmundo Gonzáles das Wahlergebnis anerkannt hatte. Dieser behauptet, das Dokument sei unter Druck zustande gekommen (amerika 21 berichtete).