"Historischer Block" diskutiert 30-Jahres-Plan für Volksdemokratie in Venezuela

venezuela_bloque_historico_congreso.jpg

Teilnehmende an einer der Arbeitsgruppen des Kongresses
Teilnehmende an einer der Arbeitsgruppen des Kongresses

Caracas. In Venezuelas Hauptstadt haben sich vom 14. bis 16. November mehr als 6.000 Delegierte von Volks- und politischen Bewegungen aus ganz Venezuela zum "Kongress des Bolivarischen Historischen Blocks für das 21. Jahrhundert" versammelt.

Ziel des Kongresses ist die Ausarbeitung eines 30-Jahres-Plans, in dessen Mittelpunkt die Umgestaltung des bürgerlichen Staates in eine direkte, von der Basis ausgehende Demokratie steht. Die Delegierten debattierten in mehreren Arbeitsgruppen über Hunderte von Vorschlägen, die in den vorangegangenen Monaten in mehr als 100.000 landesweiten Versammlungen gesammelt worden waren.

Zu den Diskussionen gehörte auch der Anfang des Jahres von der Regierung vorgestellte Plan "Sieben Transformationen", der sieben Hauptziele für die nächsten sieben Jahre vorgibt. Diese zielen darauf ab, die Wirtschaft zu modernisieren, die nationale Souveränität zu stärken, die Sicherheit zu verbessern, soziale Rechte zu gewährleisten, die politische Teilhabe zu fördern, die Umwelt zu schützen und geopolitische Herausforderungen anzugehen.

Während der Eröffnungszeremonie am Donnerstag betonte Vizepräsidentin Delcy Rodríguez, dass dies "die entscheidenden Stunden" seien, um einen "wahrhaft kommunalen Staat" voranzubringen.

"Wir sind dringend dazu aufgerufen, den neuen kommunalen Staat aufzubauen, der im Bolivarischen Sozialismus verwurzelt ist, wie er von Simón Bolívar angedacht wurde. Dieser Kongress ist eng mit Angostura verbunden“, erklärte sie in Anspielung auf den von Bolívar im 19. Jahrhundert einberufenen Kongress, der die Grundlagen für die Befreiung Südamerikas legte.

Sie interessieren sich für das Geschehen im globalen Süden?

Wir versorgen Sie mit Nachrichten und Hintergründen aus Lateinamerika. Unterstützen Sie uns mit einer Spende.

Rodríguez betonte die Notwendigkeit, die entstehende multipolare Welt zu stärken und auf eine sich selbst tragende Wirtschaft hinzuarbeiten, um den Sanktionen entgegenzuwirken, die die USA und ihre westlichen Verbündeten Venezuela und anderen Ländern auferlegen.

Als Reaktion auf das Erstarken ultrarechter Bewegungen in der ganzen Welt forderte Rodríguez die Teilnehmer des Kongresses auf, Venezuela als "antifaschistische Bastion" zu positionieren, "die der Verteidigung von Frieden und Demokratie verpflichtet ist."

Präsident Nicolás Maduro sagte bei der Abschlussveranstaltung am Montag, dass das Hauptziel des Kongresses darin bestehe, ein neues Konzept der Demokratie zu diskutieren, das auf der Macht des Volkes beruhe, das "Erbe" der von Hugo Chávez ins Leben gerufenen Bolivarischen Revolution zu bewahren und den Weg für eine sozialistische Zukunft zu ebnen.

"In den kommenden Jahren werden wir die Grundfesten des bürgerlichen Staates in Venezuela erschüttern. Wir werden einen kommunalen, demokratischen Staat des Volkes aufbauen", bekräftigte er.

Am Samstag hielt der Kongress eine Plenarsitzung ab, um seine endgültigen Vorschläge zu präsentieren. Die Teilnehmer des Kongresses werden sich weiterhin regelmäßig treffen.