Über 200.000 Opfer des Tropensturms Sara in Honduras

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Tropensturm Sara an der Karibikküste von Honduras
Tropensturm Sara an der Karibikküste von Honduras

Tegucigalpa/San José/Managua. Der Tropensturm Sara hat in Honduras Verwüstungen angerichtet. Rund 247.000 Menschen sind betroffen, 84.472 wurden obdachlos, so der jüngste Bericht der Ständigen Kommission für Notfälle (Copeco). 16.000 Menschen mussten evakuiert werden und 8.927 Personen befänden sich landesweit in Notunterkünften. Nach bisherigen Informationen starben in Honduras vier Menschen in Folge der Überschwemmungen.

Der Tropensturm traf die Bewohner:innen des Tieflandes im Norden von Honduras besonders hart. Allein im Tiefland von El Progreso wurden mehr als 1.000 Menschen evakuiert und in zehn Notunterkünften in der Stadt und auf dem Land untergebracht.

Der Sturm war am vergangenen Freitag mit vier Kilometern pro Stunde und Windgeschwindigkeiten von 85 Kilometern pro Stunde auf die Nordküste von Honduras getroffen und hat das ganze Land mit heftigen Regenfällen überschwemmt. Bis Sonntag fielen bis zu 760 Millimeter Regen. Am internationalen Flughafen von Golosón wurden 731 Millimeter gemessen. Die Regierung von Präsidentin Xiomara Castro hat den nationalen Notstand ausgerufen.

Auch im Süden von Honduras sind immer noch Orte von der Außenwelt abgeschnitten, weil viele Flüsse über die Ufer getreten und Straßen nicht mehr befahrbar sind. Die Einwohner:innen der betroffenen Orte sind häufig ohne Strom und Telefon, in den Geschäften werden die Lebensmittel knapp. Um die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen und Verletzte in Krankenhäuser bringen zu können, werden auch Hubschrauber des Militärs eingesetzt.

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Honduras war sicherlich am stärksten von den Folgen des Tropensturms Sara betroffen, aber auch aus Costa Rica wurden drei Todesfälle gemeldet. In Nicaragua wurden inzwischen zwei Todesfälle bestätigt.

Angesichts der extremen Auswirkungen des Klimawandels hat die Regierung von Nicaragua die 29. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) in Baku zum Anlass genommen, "ein größeres, kollektiveres, entschlosseneres, ehrgeizigeres und gerechteres Engagement" für das Klima zu fordern.

Die Botschafterin des Landes bei der COP29, Alba Azucena Torres Mejía, erklärte, dass die Entwicklungsländer sich weiterhin für rechtzeitige Klimaschutzmaßnahmen einsetzten, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung inmitten zahlreicher wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Krisen zu erreichen.

Torres und auch andere Vertreter:innen aus Entwicklungsländern forderten von den Industrieländern "ein echtes Engagement" in der Klimakrise, das sich in einer effektiven Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen und der Erfüllung ihrer Verpflichtungen zur Klimafinanzierung niederschlagen müsse.