Havanna et al. Nach den schweren Verwüstungen durch die Hurrikans Rafael und Oscar erhält Kuba internationale Unterstützung bei den laufenden Wiederaufbauarbeiten. Wie das kubanische Staatsfernsehen berichtete, traf am Donnerstag eine Ladung mit zehn Tonnen Trockenlebensmitteln aus Brasilien auf dem Luftweg ein.
Bereits zuvor hatte das südamerikanische Land 30 Wasseraufbereitungsanlagen auf die Karibikinsel geschickt. Laut dem brasilianischen Botschafter in Havanna, Christian Vargas, soll in Kürze eine weitere Lieferung mit Solarpanelen und Medikamenten folgen.
Deborah Rivas, Kubas Vize-Ministerin für Außenhandel und Auslandsinvestitionen, dankte für die Spenden und unterstrich die exzellenten bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Sie erinnerte auch an die jüngste Lieferung von Milchpulver aus Brasilien nach dem Durchzug der Hurrikans, die in mehreren Provinzen schwere Schäden verursacht hatten.
Am Donnerstag lieferte auch die venezolanische Regierung weitere 200 Tonnen humanitäre Hilfe. Außenminister Yván Gil erklärte, dass mehr als 20 Container mit rund 54.000 Artikeln, hauptsächlich Baumaterialien, nach Kuba geschickt wurden.
Die Lieferung, die in den nächsten Tagen im Hafen von Santiago de Cuba eintreffen soll, enthält unter anderem 2.500 Vier-Flammen-Herde, 10.000 Matratzen, 10.000 Wellblechdächer und 20.000 Eisenrohre. Weitere Spenden kamen von Privatunternehmen.
"Genauso wie die Venezolaner auf die Regierung und das Volk Kubas zählen können, können die Kubaner auf die Regierung und das Volk Venezuelas zählen", betonte Gil die engen Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Die Vereinten Nationen kündigten an, ihre Hilfslieferungen von ursprünglich 30,5 Millionen Euro auf 78,3 Millionen Euro zu erhöhen, die 930.000 Personen in 17 Gemeinden zugutekommen sollen. Insgesamt sind nach einem vorläufigen Schadensbericht der Regierung durch die beiden Hurrikans und mehrere Erdbeben in Guantánamo rund 34.000 Gebäude und 37.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche beschädigt oder zerstört worden.
Unterdessen haben Brigaden des staatlichen Stromversorgers UNE am Samstag die Reparatur eines Abschnitts des Stromnetzes in der Provinz Artemisa abgeschlossen, der durch Hurrikan Rafael zerstört worden war. Die Arbeiten umfassten die kontrollierte Demontage der beschädigten Strukturen und die Montage von sechs neuen Hochspannungsmasten und Leitungen. Damit ist jetzt auch Pinar del Río wieder mit dem Stromnetz verbunden, nachdem die Provinz seit dem Sturm über ein eigenes Mikrosystem versorgt werden musste.
Staatspräsident Miguel Díaz-Canel würdigte den Einsatz der Elektriker und dankte all jenen, die "ihr Wort gegeben und es gehalten haben".