Cuba / Kultur

Kuba: Havanna im Zentrum von Kunst und Kultur 

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Hölzerne Wolke, vom deutschen Bildhauer Martin Steinert. 15. Biennale von Havanna
Hölzerne Wolke, vom deutschen Bildhauer Martin Steinert. 15. Biennale von Havanna

Havanna. Seit dem 15. November findet die 15. Biennale von Havanna in der kubanischen Hauptstadt statt. An der diesjährigen Ausgabe der Kunstaustellung, die unter dem Motto "Gemeinsame Horizonte" steht, beteiligen sich 172 Künstlerinnen und Künstler aus Kuba sowie 230 ausländische Kulturschaffende aus 75 Ländern.

Bis zum 28. Februar 2025 sind ihre Werke zunächst in Havanna zu sehen, bevor die Biennale in weiteren Städten wie Pinar del Rio, Matanzas und Holguin fortgeführt wird. Jeder soll die Möglichkeit erhalten, in den Genuss der Vorschläge zu kommen, die die Veranstaltung mit sich bringt, sagte Biennale-Direktor Nelson Ramírez de Arellano.

Die in Kunstgalerien und Sehenswürdigkeiten wie dem Malecón, dem Paseo del Prado oder der Plaza de Armas zu besichtigenden Installationen, Skulpturen, Gemälde, Fotografien und multimedialen Projektionen sind aktuellen Themen gewidmet. Darüber hinaus sind zahlreiche Ausstellungen und Exponate im Rahmen des Projektes "Hinter den Mauern" in weniger bekannten Orten der Hauptstadt zu sehen.

Mehr als 50 Projekte, an denen Studenten und Lehrer kubanischer Kunstschulen beteiligt sind, sowie Ausstellungen an verschiedenen Orten in Havanna, wie dem Lam-Zentrum selbst, in der kubanischen Fotobibliothek, der Kulturstation Linea y 18, in den Museen des Historischen Zentrums und dem Zentrum für die Entwicklung der visuellen Künste, werden gezeigt.

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Das Konzept der Institutionen "Casa de las Américas" und "Centro de Arte Contemporáneo Wilfredo Lam", die die Biennale ausrichten, setzt auch auf die Einbindung kulturfernerer Bevölkerungsgruppen. Obgleich Kunst und Kultur auch weiterhin für alle Kubanerinnen und Kubaner zugänglich sind, haben die wirtschaftlichen Probleme der vergangenen Jahre eine stärkere Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex notwendig gemacht.

Der Biennale-Direktor skizzierte in einem Interview mit dem kubanischen Online-Medium Cubadebate diese Stratgie und sprach von der gezielten Einbeziehung soziokultureller Projekte wie Akokán und Quisicuaba, die in den sogenannten "Barrios en transformación" tätig sind.

Hauptanliegen dieser Kunstschau ist jedoch die Ermöglichung eines interdisziplinären Austausches von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt sowie die Thematisierung aktueller gesellschaftspolitischer Fragen.

Dabei bleibt die Biennale auch 40 Jahre nach ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1984 ihrem antikolonialen und antiimperialistischen Charakter treu und gilt als eines der bedeutendsten internationalen Foren für die Förderung, Sichtbarkeit und Verbreitung von Gegenwartskunst aus den Ländern des Globalen Südens.