Matanzas. In der Oberschule José Luis Dubrocq in der kubanischen Stadt Matanzas, 80 Kilometer östlich von Havanna, hat am Freitagmorgen ein bislang nicht identifiziertes Gas mehrere Schüler vergiftet. Die Schüler klagten über Schwindel, Atemnot und Hautrötungen, wie der Journalist Pedro Rizo Martínez berichtete.
Der Vorfall ereignete sich im zweiten Stock des Schulgebäudes. Als der Gasgeruch bemerkt wurde und erste Schüler Symptome zeigten, wurde die Schule umgehend evakuiert. Insgesamt 22 betroffene Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren wurden ins Kinderkrankenhaus der Stadt gebracht und dort medizinisch versorgt.
Zwölf von ihnen befinden sich auf der Pneumologischen Station, vier auf der Überwachungsstation und sechs stehen unter Beobachtung. Laut Angaben des Krankenhauses befinden sich alle Schüler in einem stabilen Zustand und schweben nicht in Lebensgefahr.
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Die Hintergründe des Vorfalls sind noch völlig unklar. Das Innenministerium, die Kommunistische Partei und die Bildungsbehörde der Provinz haben eine Kommission eingesetzt, um die Ursachen zu untersuchen. Aussagen von Schülern zufolge soll der Geruch des Gases an Acryl erinnern. Zudem liegen Hinweise vor, dass er auch im Umfeld der Schule wahrgenommen wurde.
Der Erste Sekretär der Kommunistischen Partei Kubas in Matanzas, Mario Sabines Lorenzo und Gouverneurin Marieta Poey statteten den Verletzten im Krankenhaus am Freitag einen Besuch ab und sprachen mit den behandelnden Ärzten und Angehörigen.
Die Schulleitung hat den Unterricht vorsorglich bis Samstag ausgesetzt. Direktor Edilberto Casanova Armenteros erklärte, dass es den übrigen Schülern gut gehe und sie nach Hause geschickt wurden. Solange die Ursache und das ausgetretene Gas nicht identifiziert wurden, soll die Schule laut Berichten kubanischer Medien geschlossen bleiben.