Havanna. Zehntausende vor allem junge Kubanerinnen und Kubaner haben am Abend des 27. Januar an dem alljährlich zu Ehren José Martís (1853-1895) stattfindenden "Marcha de las Antorchas" teilgenommen.
Angeführt wurde der Demonstrationszug von Präsident Miguel Díaz-Canel, seinem Amtsvorgänger Raúl Castro, Revolutionsveteranen wie Ramiro Valdés Menéndez und José Ramón Machado Ventura sowie dem Vorsitzenden des Studierendenverbandes Federación Estudiantil Universitaria (FEU), Rodríguez González.
Der Fackelzug, der von der berühmten Escalinata der Universität von Havanna zur Fragua Martiana führt, wird seit dem Jahr 1953 am Tag der Geburt von Martí abgehalten.
Damals, als Kuba noch vom US-hörigen Diktator Fulgencio Batista beherrscht wurde, gingen junge Studierende auf die Straße, um dem Vorkämpfer der Unabhängigkeit Kubas zu gedenken. Unter Ihnen waren Fidel Castro und weitere Anhänger Martís, die nur wenige Monate später mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba den Startschuss zur kubanischen Revolution gaben.
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In diesem Jahr, in dem sich sein Tod in der Schlacht von Dos Rios zum 130. Mal jährt, stand das Gedenken unter der Losung "Un fuego siempre jóven - Ein immer junges Feuer".
Der Vorsitzende der FEU hob in seiner Ansprache die Gültigkeit der Ideen Martís für die heutige Zeit hervor und zitierte seinen berühmten Ausspruch "Ich habe im Monster gelebt und kenne sein Inneres".
Marti, der 15 Jahre im Exil in New York verbrachte, warnte zeitlebens vor den Gefahren, die von den imperialistischen USA für sein Heimatland und Lateinamerika ausgingen. Rodríguez González erinnerte in diesem Kontext an die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Kuba wieder auf die Liste der sogenannten terrorunterstützenden Staaten aufzunehmen und die Blockademaßnahmen erneut zu verschärfen. Ein auf gegenseitigem Respekt beruhender Dialog mit den USA sei notwendig, betonte er.
In seiner Rede, die mit einem Aufruf an die kubanische Jugend zur Verteidigung der Revolution endete, forderte der FEU-Vorsitzende zudem die Schaffung eines palästinensischen Staates und brachte seine Unterstützung für die befreundeten Länder der Region zum Ausdruck, "die standhaft bleiben und nicht vor dem Imperium in die Knie gehen".