Mexiko-Stadt. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat erklärt, dass die von den Vereinigten Staaten verhängten Zölle für einen Monat ausgesetzt werden. Sheinbaum sagte weiter, dass sie mit US-Präsident Donald Trump ein gutes Gespräch geführt hat, bei dem "wir großen Respekt für unsere Beziehung und Souveränität" gezeigt haben. Bei dem Gespräch sei eine Reihe von Vereinbarungen getroffen worden.
Neben der Aussetzung der Zölle berichtete Sheinbaum über die getroffenen Vereinbarungen. So werde Mexiko die Nordgrenze sofort mit 10.000 Mitgliedern der Nationalgarde verstärken, um gegen den Handel mit Drogen aus Mexiko in die Vereinigten Staaten vorzugehen, insbesondere gegen Fentanyl.
Auf der Gegenseite, so Sheinbaum, werden sich die Vereinigten Staaten dafür einsetzen, den Schmuggel von Hochleistungswaffen nach Mexiko zu verhindern. Teams aus beiden Ländern würden an zwei Fronten mit der Arbeit beginnen.
Am Samstag hatte Trump die Durchführungsverordnung zur Erhebung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko und von 10 Prozent auf Waren aus China unterzeichnet. Diese Zölle betreffen die wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten und sollten ab Dienstag gelten.
Sheinbaum hatte im Gegenzug ihren Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard aufgefordert, einen Plan umzusetzen, der tarifäre und nichttarifäre Maßnahmen zur Verteidigung der Interessen ihres Landes umfasst.
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Bei der Auseinandersetzung mit Mexiko hatte Trump im wesentlichen mit den aus seinem Wahlkampf bekannten Themen argumentiert und gefordert, das südliche Nachbarland müsse die Flut illegaler Einwanderer und Drogen in die USA stoppen.
Die US-Regierung hatte erklärt: "Die mexikanischen Kartelle sind die weltweit führenden Händler von Fentanyl, Methamphetamin und anderen Drogen. Diese Kartelle haben eine Allianz mit der mexikanischen Regierung und gefährden die nationale Sicherheit und die öffentliche Gesundheit der Vereinigten Staaten."
In den letzten vier Monaten seien mehr als 40 Tonnen Drogen beschlagnahmt worden, darunter 20 Millionen Dosen Fentanyl. Mehr als 10.000 Personen, die mit dem Drogenhandel in Verbindung stehen, seien laut US-Regierung verhaftet worden. Der Drogenkonsum und -vertrieb in den Vereinigten Staaten sei auch ein Problem der öffentlichen Gesundheit. "Wir haben eine Strategie, wir gehen die Ursachen an und wir bekämpfen die Straflosigkeit. Jeden Tag arbeiten wir für die Sicherheit des Landes," wurde die US-Regierung zitiert.
Laut Presseberichten erklärte Sheinbaum dem US-Präsidenten, dass mit den illegal aus den Vereinigten Staaten eingeführt Waffen, kriminelle Gruppen in Mexiko bewaffnet würden. Dies würde ihnen eine hohe Feuerkraft verleihen und deshalb bat sie ihren Amtskollegen um die Hilfe seines Landes bei der Verhinderung dieses illegalen Handels. Der Präsident habe dem zugestimmt.
Nach dem Bericht über den erreichten Verhandlungserfolg bedankte sich Sheinbaum bei Bürgern, Gemeinden, Politikern und Geschäftsleuten für ihre Unterstützung angesichts der Ankündigung von Zöllen durch die Vereinigten Staaten gegenüber Mexiko. Es habe eine riesige Welle öffentlicher Kommunikation gegeben. Weiter erklärte Sheinbaum: "Die 31 Gouverneure und der Regierungschef (unserer Bundesstaaten) haben sich für uns eingesetzt, ebenso wie die Mehrheit der Abgeordneten, die Mehrheit des Senats, praktisch alle Wirtschaftskammern und Gemeinden."