Kuba / Kultur

Kuba: Trauer um Liedermacher Eduardo Sosa

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Kuba trauert um den Sänger Eduardo Sosa
Kuba trauert um den Sänger Eduardo Sosa

Guantánamo. Nach dem plötzlichen Tod des Liedermachers und Politikers Eduardo Sosa trauert die Bevölkerung der Karibikinsel um einen der beliebtesten Künstler des Landes. Sosa starb am vergangenen Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in der ostkubanischen Stadt Guantánamo.

Sosa, der 1972 in Mayarí in der Provinz Santiago de Cuba geboren wurde, galt als einer der bedeutendsten Vertreter der Trova. Die Trova, eine populäre Musikrichtung Kubas, entstand im 19. Jahrhundert im Osten der Insel aus einer Verbindung afrikanischer und europäischer Traditionen. In ihrer ursprünglichen Form drehen sich die Texte oft um die Liebe, während die in den 1960er Jahren entwickelte Nueva Trova häufig politische und sozialkritische Themen behandelt.

Neben seiner musikalischen und künstlerischen Tätigkeit erwarb sich Sosa auch Anerkennung als Kulturmanager. Über zehn Jahre hinweg leitete er das Organisationskomitee des Pepe-Sánchez-Trova-Festivals in Santiago de Cuba. Seit 2023 war er außerdem Mitglied des kubanischen Parlaments und hatte kürzlich das Amt des Vizepräsidenten der Union der Schriftsteller und Künstler Kubas übernommen.

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Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel würdigte Eduardo Sosa mit den Worten: "Der stolze Sohn von Tumba Siete hat uns verlassen… möge seine Stimme niemals verstummen".

Neben zahlreichen nationalen Ehrungen und Auszeichnungen erlangte Sosa auch international Bekanntheit als Liedermacher und Repräsentant der kubanischen Kultur und Revolution. In Deutschland gab er 2019 in Berlin, Bonn und Leipzig Konzerte und warb dabei für die internationale Solidarität mit Kuba.