Havanna. Kuba ist beim Ausbau der Solarenergie ein gutes Stück vorangekommen. Wie Energieminister Vicente O’Levy auf X bekannt gab, sind alle sechs Solarparks, die im März fertiggestellt werden sollten, bereits mit dem Stromnetz synchronisiert. Zusammen mit den beiden im Februar eröffneten Installationen ist es damit in den vergangenen Wochen gelungen, acht neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 174 Megawatt zu errichten.
Die fertiggestellten Parks befinden sich in den Provinzen Artemisa, Havanna, Matanzas, Cienfuegos, Villa Clara, Ciego de Ávila, Holguín und Granma. Sie verfügen jeweils über eine Leistung von 21,8 Megawatt. Die Umsetzung des Großprojekts gilt als Priorität der Regierung in diesem Jahr, für die sämtliche Ressourcen mobilisiert werden. Die Endabnahme der Solaranlagen erfolgt gemeinsam mit chinesischen Technikern.
Wie O’Levy ankündigte, sollen ab sofort jeden Monat fünf neue Parks mit zusammen 109 Megawatt fertiggestellt werden, so dass das Ausbauziel von insgesamt 500 Megawatt bis Jahresmitte erreicht wird. Bis zum Ende des Jahres plant Kuba, 55 Solarparks mit einer Gesamtleistung von 1.200 Megawatt fertigzustellen und 200 Megawatt an Batteriespeicher zu errichten.
Sie schätzen unsere Berichterstattung?
Dann spenden Sie für amerika21 und unterstützen unsere aktuellen Beiträge über das Geschehen in Lateinamerika und der Karibik. Damit alle Inhalte von amerika21.de weiterhin für Alle kostenlos verfügbar sind.
Mit dem Ausbau der Solarenergie will der sozialistische Inselstaat dieses Jahr der seit Jahren anhaltenden Energiekrise beikommen. Zusätzlich zum Solarausbau sollen in den kommenden Monaten zwei thermische Kraftwerksbblöcke des Werks Carlos Manuel de Céspedes in Cienfuegos mit einer Leistung von je rund 150 Megawatt aus der Wartung kommen, womit sich die Lage des Stromnetzes weiter verbessern wird.
Darüber hinaus werden die Kraftwerke in Santa Cruz del Norte ("Ernesto Guevara") und Santiago de Cuba ("Antonio Maceo") gewartet und dezentrale Generatoren repariert, wodurch bis zum Jahresende insgesamt 850 Megawatt Leistung wiederherstellt werden sollen. Auch der Weiterbau des Windparks Herradura 1 in Las Tunas steht auf der Agenda.
Bis 2030 ist geplant, mindestens 24 Prozent des Stroms durch erneuerbare Energien zu erzeugen. Dieses Ziel soll nun laut O’Levy "deutlich übertroffen" werden.