Beijing et al. Die venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodríguez hat nach einer diplomatischen Reise zur Förderung der Süd-Süd-Zusammenarbeit die gestärkten wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zur Volksrepublik China gewürdigt.
Auf ihrer Agenda in China standen in den letzten Tagen 17 offizielle Treffen, darunter ein bilateraler Austausch mit ihrem chinesischen Amtskollegen Han Zheng. Beide Seiten hätten "die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen China und Venezuela bekräftigt", erklärte sie.
Der Besuch war als Folge der China-Reise von Präsident Nicolás Maduro im Jahr 2023 konzipiert, die ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping umfasste. Die beiden Staatschefs kündigten an, die Beziehungen ihrer Länder zu einer umfassenden strategischen Partnerschaft auszubauen (amerika21 berichtete).
Bei den Gesprächen mit Vizepräsident Han Zheng hätten beide Seiten "die Bedeutung der Stärkung der Kooperationsbeziehungen zwischen unseren Nationen im Rahmen der strategischen Allwetter-Partnerschaft erörtert, um den Herausforderungen der neuen Welt, die sich vom Hegemonialismus befreit, gemeinsam zu begegnen", schrieb Rodríguez in den sozialen Medien.
Die Bezeichnung "strategische Allwetter-Partnerschaft" ist nur wenigen bevorzugten Partnerländern der Volksrepublik vorbehalten. Venezuela ist das erste lateinamerikanische Land, das dieses Niveau erreicht hat.
Die Reise der Vizepräsidentin nach China ist der zweite Besuch dieser Art seit der Aufwertung der diplomatischen Beziehungen (amerika21 berichtete).
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Rodríguez, die auch venezolanische Ölministerin ist, traf sich außerdem mit Führungskräften aus Schlüsselindustrien, darunter der China National Petroleum Corporation (CNPC), wo Kooperationsinitiativen im Energiesektor diskutiert wurden. "Neue chinesische Investitionen [kommen] zur Erschließung der Öl- und Gasfelder Venezuelas, ebenso neue Reserven“, verkündete sie während ihres Austauschs mit Maduro in seiner wöchentlichen Fernsehsendung.
Laut dem Energieportal Petroguía wollte die Vizepräsidentin sicherstellen, dass chinesische Raffinerien trotz der Drohung der USA, 25 Prozent "sekundäre Zölle" zu erheben, weiterhin venezolanisches Rohöl kaufen. Die CNPC hatte Ende 2019 aufgrund der drohenden sekundären Sanktionen die direkten Importe eingestellt.
Die Regierung von Donald Trump hat in den letzten Monaten ihre Zwangsmaßnahmen gegen Venezuela verschärft, insbesondere gegen die Ölindustrie. Caracas hat dagegen bekräftigt, seinen wichtigsten Wirtschaftssektor weiter zu stärken, und wiederholt um ausländische Investitionen geworben.
Rodríguez besuchte auch chinesische Hightech-Unternehmen, wo sie sich über Anwendungen Künstlicher Intelligenz für die Ölindustrie und Sozialprogramme informierte. In Shanghai traf sie mit Vertretern der Stadtverwaltung und Führungskräften der Technologieunternehmen Lenovo und Westwell zusammen.
"Die Zusammenarbeit zwischen China und Venezuela wird zu einem außergewöhnlichen Gegenmittel gegen den kriminellen, imperialistischen Wirtschaftskrieg", sagte sie.
Die Reise der Politikerin führte sie auch nach Katar, wo sie mit Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und Energieminister Saad bin Sherida Al Kaabi traf, um die Zusammenarbeit in Energiefragen zu erörtern.