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Chiles Präsident wirbt in Japan und China um Investitionen und strategische Kooperation

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Boric mit Xi Jinping
Boric mit Xi Jinping

Tokio/Beijing. Chiles Präsident Gabriel Boric hatte unlängst Treffen mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und Chinas Präsident Xi Jinping, um die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen.

Auf Wirtschaftsforen warb er um Investitionen in Chile auf der Grundlage eines fairen Handels im Globalen Süden.

Boric kam am vergangenen Montag mit dem japanischen Regierungschef Ishiba zusammen und reiste dann nach Osaka zur Expo 2025 weiter. Auf der international wichtigen Messe, an der 160 Länder anwesend sind, hat Chile einen Länderstand, wo Boric den Chilenischen Tag eröffnete.

In seiner Ansprache bekräftigte er, dass für Chile "Multilateralismus, Demokratie und Respekt der Menschenrechte die Wege sind, um Frieden und Wohlstand zwischen den Völkern zu schaffen."

Nach dem Besuch auf der Expo leitete er ein Unternehmertreffen über Handel und Investitionen zwischen Chile und Japan, auf dem Wirtschaftsvertreter und Gremien beider Länder anwesend waren. Dabei begleitet ihn unter anderem der Außenminister, der Minister für Transport und Telekommunikation, der Landwirtschaftsminister, die Staatssekretärin für internationale Wirtschaftsbeziehungen, die Direktorin für Auslandsinvestitionen sowie der Präsident des wichtigsten chilenischen Unternehmerverbandes Sofofa.

Am Dienstag kam Boric in die Volksrepublik China, wo zeitgleich die vierte Ministertagung des Forum China-Celac stattfand (amerika21 berichtete). In seiner Ansprache am Eröffnungstag verteidigte er das Recht der Länder, zu entscheiden, mit wem sie Handel treiben wollen. Es sei der Moment gekommen, um unter Beachtung der Besonderheiten eines jeden Landes "einen qualitativen Sprung im Handel mit China zu machen."

Am Mittwoch empfing Chinas Präsident Xi Jinping ihn zu einem bilateralen Gespräch. Boric hob die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Chile und China hervor.

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Chile war 1970 das erste südamerikanische Land, das die VR China anerkannte, unterstütze seine Aufnahme in die WTO und vereinbarte 2006 den bis heute gültigen bilateralen Freihandelsvertrag.

Unter Anspielung auf den Opiumkrieg, mit dem das britische Imperium China überzog, verurteilte Boric den aktuellen Zollkrieg. Er kritisierte, dass gegenwärtig "der freie Handel zum gegenseitigen Wohle der Völker" in Zweifel gezogen werde und nur einigen Wenigen von Nutzen sei. 

Xi Jinping kritisierte seinerseits den negativen Einfluss von Unilateralismus und Protektionismus auf die globale Wirtschaftsordnung. Er sehe die Beziehung zwischen China und Chile als Beispiel für die Kooperation im Globalen Süden und sei bereit, die Zusammenarbeit beider Länder im Sinne einer strategischen Partnerschaft zu vertiefen, so Xi.

Seit 2009 ist China der wichtigste Handelspartner Chiles mit einem Handelsvolumen von 58 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024, wobei jeweils 97 Prozent aller ausgetauschter Waren zollfrei waren.

Entsprechend machte sich Boric auf dem Chilenisch-Chinesisches Unternehmensforum in Beijing für die Ausweitung des Handels stark.

"Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, von der Klimakrise bis zur digitalen Transformation, erfordern gemeinsame Lösungen. Dabei können Chile und China daran arbeiten, diese globalen Herausforderungen zum gegenseitigen Nutzen und zum Wohle des gesamten Planeten anzugehen", betonte er.