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Zivilschutzübung Meteoro 2025: Kuba rüstet sich für die Hurrikansaison

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Kubas Präsident Díaz-Canel mit Feuerwehrleuten bei Meteoro 2025
Kubas Präsident Díaz-Canel mit Feuerwehrleuten bei Meteoro 2025

Havanna. Wenige Tage vor dem offiziellen Beginn der atlantischen Hurrikansaison hat am Wochenende in ganz Kuba die Katastrophenschutzübung Meteoro 2025 begonnen. Dabei werden Abläufe und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Erdbeben, Dürren und Waldbränden trainiert und überprüft.

Staatspräsident Miguel Díaz-Canel leitete am Samstag die Übung vom nationalen Führungszentrum des Zivilschutzes in Havanna aus. In einer Videokonferenz mit den Leitern der Provinzverteidigungsräte betonte er die Bedeutung von Meteoro für die Vorbereitung der Führungsorgane und der Bevölkerung. Es gelte, aus vergangenen Ereignissen zu lernen und die Pläne zur Risikominimierung ständig zu aktualisieren.

Der Chef des nationalen Zivilschutzstabes, Divisionsgeneral Ramón Pardo Guerra, erklärte, dass die 39. Auflage von Meteoro die Möglichkeit biete, Schwachstellen und Gefährdungen zu analysieren. Priorität habe der Schutz von Menschenleben durch Frühwarnsysteme, Aufklärung und Prävention.

Kubas Wetterdienst rechnet 2025 mit 15 tropischen Wirbelstürmen, von denen acht Hurrikanstärke erreichen könnten. Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Hurrikan auf die Insel trifft, liegt bei 50 Prozent. Auch langanhaltende Trockenheit und Waldbrände bergen erhebliche Risiken.

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Präsident Díaz-Canel rief dazu auf, die Übung "mit Disziplin und Ernsthaftigkeit" durchzuführen. Ziel sei es, die Bevölkerung und die materiellen Ressourcen des Landes bestmöglich zu schützen. Neben theoretischen Schulungen fanden am Wochenende auch praktische Übungen statt, etwa zur Feuerbekämpfung mit Drohnen und Spezialfahrzeugen.

In den Provinzen und Gemeinden lag der Fokus auf Schwachstellenanalysen und konkreten Schutzmaßnahmen. Dazu gehören die Instandsetzung von Gebäuden, das Freischneiden von Bäumen, die Reinigung von Abflüssen, Aufklärungskampagnen sowie die Überprüfung von Notunterkünften und Evakuierungsplänen.

Laut Zivilschutz hat sich die Vorsorge seit dem verheerenden Hurrikan Ian im September 2022 wieder deutlich verbessert. Damals starben drei Menschen, 100.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört. Durch bessere Frühwarnung, rechtzeitige Evakuierung und schnelle Nothilfe sollen künftig Opfer vermieden werden.

Trotz knapper Ressourcen durch die anhaltende Wirtschaftskrise und US-Zwangsmaßnahmen genießt der Katastrophenschutz in Kuba hohe Priorität. Meteoro ist Teil eines ganzheitlichen Systems zur Risikominimierung, das auf Vorsorge, Reaktionsfähigkeit und Wiederaufbau setzt. Die Erfahrungen der sturmgeprüften Karibikinsel könnten auch für andere Länder wertvoll sein, die mit zunehmenden Extremwetterereignissen kämpfen.