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"Morgen ist es zu spät": Kuba warnt vor Eskalation des Iran-Krieges

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Das kubanische Außenministerium (MinRex) fordert Lösungen für Frieden
Das kubanische Außenministerium (MinRex) fordert Lösungen für Frieden

Havanna. Das kubanische Außenministerium hat am Donnerstag in einer offiziellen Erklärung seine "tiefe Besorgnis" über die "drohende Gefahr einer Eskalation des Krieges Israels gegen die Islamische Republik Iran" zum Ausdruck gebracht. Es warnte zudem vor der "Gefahr einer direkten US-Aggression und der Gefahr, dass der Konflikt in einen Atomkrieg umschlägt oder zu radioaktiven Lecks mit schrecklichen und verheerenden Folgen für die Menschheit führen könnte".

Kuba rief "das amerikanische Volk und die internationale Gemeinschaft auf, einen sofortigen Stopp der militärischen Aggression gegen den Iran zu fordern, die heute in den siebten Tag geht". Angesichts der "möglichen Beteiligung der US-Regierung, deren finanzielle, politische und militärische Unterstützung Israels, Drohungen und jüngste Stationierung militärischer Mittel in der Region als destabilisierender Faktor wirkt", stelle dies eine "gefährliche Eskalation des Konflikts" dar, heißt es in der Erklärung.

Das Land bekräftigte seine "uneingeschränkte Solidarität mit der Islamischen Republik Iran" und erinnerte an die "katastrophalen Folgen früherer militärischer Interventionen im Irak, in Afghanistan und in Libyen, die eine Spur von Chaos, Gewalt und Unsicherheit in diesen Ländern und in der Region hinterlassen haben".

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Kuba rief "dringend zum Frieden durch Dialog und Verhandlungen ohne Vorbedingungen oder Druck auf" und forderte die Generalversammlung und den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, "ihre Hauptverantwortung für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit wahrzunehmen". Und weiter: "Kuba bekräftigt in diesem schwierigen Moment der Geschichte, dass nur eine umfassende, gerechte und dauerhafte Lösung des israelisch-palästinensischenKonflikts Frieden in der Nahostregion bringen kann."

Das Statement schloss mit dem Appell, mit der "Dringlichkeit und Entschlossenheit zu handeln, die dieser Moment erfordert. Morgen wird es zu spät sein."

Kuba hatte bereits unmittelbar nach dem Angriff Israels auf den Iran am 13. Juni Stellung bezogen und diesen gemeinsam mit den meisten anderen Ländern Lateinamerikas als "flagranten Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht" verurteilt sowie vor einer weiteren Eskalation des Konflikts gewarnt. Am Donnerstag bekräftigte das Außenministerium zudem, dass die diplomatischen Vertretungen Havannas im Iran weiterhin funktionieren und "die notwendigen Schutzmaßnahmen für Ausnahmesituationen" ergriffen hätten.