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Venezuela bereitet laut Botschaft in Berlin Widerstand gegen US-Drohungen vor

Onlinetreffen der venezolanischen Botschaft in Deutschland. Abgeordnete verurteilen Eskalation der USA und werben um Solidarität. Regierung spricht von Vorbereitung auf alle Szenarien

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Internationale Solidaritätsbewegungen fordern: Hände weg von Venezuela!
Internationale Solidaritätsbewegungen fordern: Hände weg von Venezuela!

Berlin. Die venezolanische Botschaft in Deutschland hat am Dienstag ein zweites Online-Treffen unter dem Titel "Solidarität mit Venezuela" veranstaltet. Rund 30 Personen nahmen an der Videokonferenz teil, mit dem Ziel, sich über die aktuelle Situation in Venezuela zu informieren und über Möglichkeiten praktischer Solidarität mit der bolivarischen Revolution zu diskutieren. Moderiert wurde das Treffen vom venezolanischen Botschafter Orlando Maniglia Ferreira.

Als Gäste haben die Abgeordneten der venezolanischen Nationalversammlung, Jesús Germán Faría Tortosa und Tania Díaz, beide von der Regierungspartei PSUV, mitgewirkt.

Díaz, die zwischen 2018 und 2020 erste Vizepräsidentin der Nationalen Verfassungsgebenden Versammlung war, bedankte sich für die anhaltende Solidarität in Deutschland und Europa. Sie betonte zugleich, dass Venezuela in Europa mit einer "massiven Desinformationskampagne" konfrontiert sei, die darauf abziele, die Errungenschaften der bolivarischen Revolution zu diskreditieren.

Angesichts der anhaltenden Sanktionen und Drohungen seitens der USA sprach Díaz von einer seit über 25 Jahren währenden Verteidigung des selbstbestimmten venezolanischen Weges. Die von US-Präsident Donald Trump verschärfte Bedrohung mit militärischen Mitteln habe, so Díaz, zu größerem Zusammenhalt innerhalb der venezolanischen Gesellschaft geführt. Denn auch Teile der Opposition stünden heute hinter der Regierung, weil sie die nationale Souveränität bedroht sehen. "Die psychologische Kriegsführung, die unser Land in die Knie zwingen soll, ist bereits gescheitert", sagte Díaz.

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Abgeordneter Jesús Germán Faría Tortosa hob hervor, dass die Politik der USA zwei zentrale Ziele verfolge: die Kontrolle über die größten Erdölreserven der Welt und die Eliminierung der bolivarischen Revolution. Diese stelle ein Hindernis für die hegemonialen Bestrebungen Washingtons in Lateinamerika dar. Tortosa betonte, dass die wiederholten Versuche, die venezolanische Gesellschaft durch militärische Drohungen oder geheime Operationen zu destabilisieren, gescheitert seien. "Venezuela hat seine Souveränität und seinen politischen Kurs trotz der Aggressionen bewahrt", sagte er.

Tortosa betonte weiter, dass sich die Regierung auf alle denkbaren Szenarien vorbereite, mit dem Ziel, Frieden und nationale Einheit zu wahren. In den vergangenen Monaten sei die Zusammenarbeit zwischen Teilen der Bevölkerung und den staatlichen Sicherheitsstrukturen intensiviert worden. Sollte es zu einer militärischen Intervention durch US-Truppen kommen, "werde es für sie die Hölle auf Erden, denn das Land werde entschlossen Widerstand leisten". Die bolivarische Revolution, sagte Tortosa, lasse sich weder durch wirtschaftliche Blockaden noch durch militärische Drohungen oder psychologische Kriegsführung brechen. Regierung und Bevölkerung bereiteten sich "auf alle Szenarien vor, falls die diplomatischen Bemühungen scheitern sollten".

Die Redner verwiesen mehrfach auf die internationale Unterstützung, die Venezuela in Lateinamerika erfährt – etwa durch die Regierungen Kubas, Mexikos, Brasiliens, Nicaraguas, Honduras und Kolumbiens. Auch Russland und China gelten als wichtige Partner. Diese Solidarität gebe dem venezolanischen Volk laut Díaz moralische Stärke im Kampf um nationale Selbstbestimmung.

Ein zentraler Punkt des Treffens war der Kampf um öffentliche Meinung und die Wahrheit. "Es ist entscheidend, die imperialistischen Lügen zu entlarven und den Menschen in Europa ein realistischeres Bild von Venezuela zu vermitteln", sagte Tortosa. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Aufklärung und politische Bildungsarbeit wesentliche Bestandteile praktischer Solidarität sind.