Basisorganisationen in Venezuela: "Weder Übergabe noch Zurückweichen noch Verhandlung"

Amerika21 dokumentiert einen Aufruf zahlreicher Basisorganisationen Venezuelas zum 2. Februar

venezuela_basisbewegungen_erklaerung.jpg

Basisorganisationen aus Venezuela rufen zur Einheit gegen Putschversuche und Interventionen auf
Basisorganisationen aus Venezuela rufen zur Einheit gegen Putschversuche und Interventionen auf

Anlässlich des 20. Jahrestages der Vereidigung von Präsident Hugo Chávez am 2. Februar 1999 fand in der Hauptstadt Caracas eine Großkundgebung statt, an der Chavisten aus dem ganzen Land teilnahmen

An diesem Samstag, dem 2. Februar demonstrieren wir, verschiedene Bewegungen und Gemeinschaften, als Block innerhalb einer enormen roten Flut, die, wie unser Präsident Nicolás Maduro sagt, seit 20 Jahren unsichtbar gemacht wird. Wir denken, dass dies schon sehr viel länger geschieht, seit dem Kolonialismus, deshalb gehen wir heute gegen den von der US-Regierung angeführten Putschversuch auf die Straße und sagen:

1. Das Volk von Chávez und Bolívar, von Zamora1 und Ana Soto2 geht auf die Straße für sein historisches Projekt, das mit der ersten imperialen Invasion vor 500 Jahren unterbrochen wurde. Heute erobern wir die kommunale Gesellschaft als Horizont, den wir in diesen Jahren als Programm für das Vaterland gewählt haben, unseren Sozialismus, der auf die Volksmacht ausgerichtet ist.

2. Nicolás Maduro Moros ist unser Präsident und unser Wille muss respektiert werden. Wir sind ein Volk des Friedens, aber niemand sollte sich täuschen, wir sind ein Volk das entschlossen ist, frei zu sein und wir werden kämpfen wie Guaicaipuro3, wie Apacuana4, wie José Leonardo5 und wie Juana la Avanzadora6, wir werden kämpfen wie im April 20027, wir werden auf jedem Terrain kämpfen, denn unsere Souveränität nimmt uns niemand weg.

3. Wir sagen der Regierung der USA und allen ihren Lakaien, dass sie unser Schicksal nicht von außen entscheiden, hier wird es weder Übergabe noch Zurückweichen noch Verhandlung geben, in Venezuela entscheiden nicht die Gringos, es ist das Volk, das entscheidet. Hier gibt es eine Verfassung und in ihrem Rahmen läuft alles, außerhalb nichts. Die Souveränität liegt beim Volk, und heute üben wir sie voll und ganz aus.

4. Wir gehen gegen das US-Imperium vor und gegen alle Feinde des Volkes, gegen die Bourgeoisie und die Korruption. Wir richten unsere Kämpfe gegen die Zivilisation des Kapitals, die der Westen uns als patriarchales, rassistisches, gegenüber der Natur räuberisches und zutiefst koloniales System auferlegt.

5. Heute rufen wir alle einfachen Menschen, die städtische und Landbevölkerung, die afrikanischstämmigen Völker, die kämpfende Jugend, die kämpfenden Frauen, die Arbeiterinnen und Arbeiter, Erwachsene und ältere Mernschen, Volksmilizen, Basiskomitees, kommunale Räte und Kommunen zur Einheit auf. Dieses geeinte Volk wird niemals besiegt werden.

Chávez lebt – der Kampf geht weiter!
Geht zum Teufel, verdammte Yankees!
Weder Bourgeoisie noch Bürokratie, alle Macht dem Volk!

Erstunterzeichner dieser Erklärung:

Plataforma Chavismo Bravío
Movimiento de Pobladoras y Pobladores
Fuerza Patriótica Alexis Vive
Movimiento Otro Beta
Plataforma de Lucha Campesina / Marcha Campesina Admirable
FALDAS-R
Red de colectivos Araña Feminista
Colectivo la Otra Escuela
Plataforma Socialista Golpe de Timón
Movimiento 27 de Octubre
Campamento de Pioneros
Movimiento de Ocupantes de Edificios Organizados de Venezuela
Movimiento de Inquilinos e Inquilinas
Comités de Tierra Urbana
Trabajadoras Residenciales Unidas por Venezuela
Movimiento Puente Sur
Frente Bicentenario de Mujeres 200
Mujeres por la Vida
Jóvenes del Barrio “Antonio Cermeño”
Consejo Socialista de Trabajadoras y Trabajadores
REDSSA
ORA en el Tachira
Frente Revolucionario de Liberación Nacional
Colectivo “Guillermo Ribas” del Movimiento Afrodescendiente
Tatuy TV Comunitaria
ALBA Movimientos capítulo Venezuela

  • 1. Ezequiel Zamora, venezolanischer General und Bauernführer im Guerra Federal von 1859 bis 1863. Symbol für den Kampf der Bauern um Boden und eine antioligarchische Politik
  • 2. Die indigene Ana Soto war ab 1618 Anführerin einer Guerillatruppe gegen die spanischen Kolonialisten. Sie wurde 1668 hingerichtet
  • 3. Guaicaipuro bildete ein Bündnis indigener Gemeinschaften im Kampf gegen die spanischen Kolonialisten
  • 4. Apacuna war spirituelle und militärische Anführerin der indigenen Quiriquires im Unabhängikeitskrieg
  • 5. José Leonar Chirino, Sohn eines afrikanischen Sklaven und einer Indigenen, führte 1795 einen Aufstand für die Gründung der Republik und die Abschaffung der Sklaverei an
  • 6. Juana Ramírez, bekannt als Juana la Avanzadora, war Soldatin im Unabhängigkeitskrieg und führte 1813 eine Frauenkompaniie an
  • 7. Am 11. April 2002 putschten verschiedene Akteure der venezolanischen Opposition gegen Präsident Hugo Chávez, entführten ihn und setzten den Chef des Unternehmerverbands als Präsidenten ein. Doch hatten die Putschisten ihre Rechnung ohne die Bevölkerung gemacht: Innerhalb kürzester Zeit organisierten sich die Unterstützer von Chávez und schafften es gemeinsam mit loyalen Teilen der Streitkräfte ihn am 13. April wieder ins Amt zu bringen