Die Völker der Amerikas haben das letzte Wort: Abschlusserklärung des Gipfels der Völker für Demokratie

Vom 8. bis 10. Juni fand in Los Angeles parallel zum OAS-Gipfel der "Gipfel der Völker für Demokratie" (People's Summit for Democracy) statt

Der Gipfel der Völker für Demokratie in Los Angeles, Kalifornien, war eine historische Versammlung von Tausenden, die sich der Ausgrenzungspolitik der Regierung Biden widersetzen. Mehr als 250 Organisationen, die Arbeiter, Immigranten, Frauen, Schwarze und indigene Völker, die LGBTQIA+- und viele andere kämpfende Gemeinschaften vertreten, kamen zusammen, um eine Vorstellung der Zukunft zu teilen, die inklusiv ist und auf dem Prinzip der Solidarität beruht.

Bei dieser dreitägigen Veranstaltung mit kulturellen Darbietungen, Workshops, Podiumsdiskussionen, Austausch und Gesprächen haben wir unser Verständnis für die aktuelle Lage in unserer Region vertieft und unseren Blick für die Erfahrungen und Kämpfe erweitert, die uns mit unseren Brüdern und Schwestern auf dem ganzen Kontinent und in der ganzen Welt verbinden.

Die Zukunftsvorstellung von Bidens Gipfeltreffen stellt die Menschen auf unserem Kontinent nicht in den Vordergrund. Es ist eine Vision, in der die USA über die inneren Angelegenheiten der Länder Lateinamerikas und der Karibik bestimmen und die die politischen und wirtschaftlichen Interessen der USA und der Großunternehmen über die Interessen der Menschen stellt. Dabei dient die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) weiterhin als ein Instrument zur Bekämpfung fortschrittlicher Kräfte in der Hemisphäre und zur Legitimierung von Putschen, Interventionen und einer Politik der Ausgrenzung. Sie spielt keine positive Rolle und muss abgeschafft werden.

Der Ausschluss Kubas, Venezuelas und Nicaraguas hat den Gipfel von Biden bereits zu einem politischen Desaster gemacht; wir fügen hinzu, dass dieser Ausschluss nicht die Arbeiterklasse und die Menschen mit Gewissen in diesem Land vertritt, die Freundschaft und Dialog mit allen Völkern unserer Hemisphäre wünschen.

In der Zeit, die wir zusammen verbracht haben, demonstrierten und tanzten wir und wir haben unsere gemeinsame Stimme in Protest gegen die Ungerechtigkeit erhoben. Wir analysierten und kritisierten nicht nur die Probleme der aktuellen Situation, sondern tauschten auch Strategien aus, um unser Überleben zu sichern und voranzukommen. Wir tauschten Vorschläge aus, um die Zukunft zu erschaffen, die wir wollen, brauchen und verdienen; eine Zukunft, die wir aufzubauen wagen – jetzt.

Im "reichsten Land der Welt" leben 140 Millionen Menschen in oder nahe der Armut. Die US-Regierung ist süchtig nach Militarismus und Krieg und wird im Jahr 2022 über 800 Milliarden Dollar für Tod und Zerstörung ausgeben. Anstatt sich auf einen Krieg vorzubereiten, muss die Gesellschaft organisiert werden, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Wir wollen eine Zukunft ohne Zwangsräumungen, Polizeigewalt und Masseninhaftierungen, Abschiebungen, Sanktionen und Blockaden. Wir sagen: Schluss damit! Wir wollen eine Zukunft, in der wir alle Zugang zu angemessenem Wohnraum, gesunder Nahrung, Gesundheitsversorgung, Bildung und Kultur haben. Wir wollen volle Amnestie und Rechte für alle Einwanderer. Wir müssen alle Formen von weißer Vorherrschaft, Rassismus, Homophobie, Sexismus, Transphobie und alle Arten von Diskriminierung und Unterdrückung beseitigen.

Wir werden das Recht der Menschen verteidigen, sich zu organisieren und ihre Stimme zu erheben, echte Demokratie aufzubauen – eine Volksdemokratie – in einem Klima, das von Zensur und Entrechtung geprägt ist. Wir werden Wahlrechte und die Rechte der Arbeiter schützen, Gewerkschaften zu gründen und Tarifverhandlungen zu führen. Wir werden alle Fortschritte zugunsten der Bürger- und Menschenrechte schützen, die von unseren Bewegungen im Lauf der Geschichte errungen wurden, wie das Menschenrecht der Frauen, über ihren Körper zu bestimmen. Wir werden Mutter Erde verteidigen und gegen Extraktivismus und die Ausbeutung von Grund und Boden kämpfen.

Dieser Gipfel, den wir organisiert haben, ist eine Brücke über Organisationen, Bewegungen, Regionen, Sprachen und Grenzen hinweg. Wir schaffen Verbindungen zwischen uns und Einheit zwischen unseren verschiedenen Kämpfen. Während die Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben, dem Ende zugeht, bekräftigen wir den anhaltenden Kampf für eine gerechtere Welt und unser Engagement dafür.

Wir kämpfen gegen ein Imperium, das entschlossen ist, an der globalen Vorherrschaft festzuhalten – eine gefährliche Illusion, die die Menschheit und den Planeten in Gefahr bringt. Wie schwer der Weg auch sein mag, der vor uns liegt, wir schöpfen Kraft aus den Jahrhunderten des Kampfes vor uns, von denen, die aufgestanden sind und Systeme überwunden haben, die zu ihrer Zeit unbesiegbar schienen.

Die Menschheit hat keine andere Wahl, als zu kämpfen. Wir werden auf den Straßen, in unseren Vierteln, an unseren Arbeitsplätzen und zu Hause aktiv sein, ständig aufbauen und organisieren, die Tausenden von kleinen Aufgaben und großen Kämpfen durchführen, die uns gemeinsam dem Sieg näher bringen. Unser Planet braucht uns, unsere Menschen brauchen uns, und wir werden siegen!

10. Juni 2022

Los Angeles, Kalifornien