Frauen in Venezuela diskutieren "Feminismus der Kommune"

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Yeini Urdaneta, Sprecherin der Kommune Che Guevara aus dem Bundesstaat Mérida
Yeini Urdaneta, Sprecherin der Kommune Che Guevara aus dem Bundesstaat Mérida

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Über 1.600 Personen nahmen an dem Treffen teil
Über 1.600 Personen nahmen an dem Treffen teil

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Kommunardinnen aus dem Bundestaat Barinas im Südwestens des Landes
Kommunardinnen aus dem Bundestaat Barinas im Südwestens des Landes

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"Wir bauen den Feminismus der Kommune auf"
"Wir bauen den Feminismus der Kommune auf"

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Vertreterinnen indigener Kommunen aus dem Amazonasgebiet
Vertreterinnen indigener Kommunen aus dem Amazonasgebiet

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"Ohne Feminismus gibt es keinen Sozialismus"
"Ohne Feminismus gibt es keinen Sozialismus"

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Célia Cunha, Aktivistin der brasilianischen MST und Kommunardin aus El Maizal
Célia Cunha, Aktivistin der brasilianischen MST und Kommunardin aus El Maizal

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Sprecherinnen aus verschiedenen Regionen ergriffen das Wort
Sprecherinnen aus verschiedenen Regionen ergriffen das Wort

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Konzert der Grupo Herencia Mujer Tambor,
Konzert der Grupo Herencia Mujer Tambor,

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Plakat zum 1. landesweiten Treffen, gestaltet vom Kollektiv Utopix
Plakat zum 1. landesweiten Treffen, gestaltet vom Kollektiv Utopix

Der venezolanische Verband der Kommunarden (Unión Comunera), eine Organisation, die Kollektive der Volksmacht im ganzen Land zusammenbringt, hat seine erste nationale Versammlung zum Thema "Feminismus der Kommune" abgehalten.

Nach Angaben der Organisatorinnen nahmen über 1.600 Personen an dem Treffen am 29. März in Caracas teil. Prioritäten wie die Entwicklung einer feministischen Wirtschaft und die Ausweitung der politischen Partizipation in den Territorien der Unión Comunera wurden festgelegt.

"Was wir heute hier haben, ist eine Errungenschaft der feministischen Kämpfe", sagte Yeini Urdaneta, Sprecherin der Kommune Che Guevara im Bundesstaat Mérida, den Anwesenden. "Unsere Organisation ist vielfältig, hat aber den Feminismus immer als zentrales Prinzip verfolgt." Urdaneta, die auch der nationalen Leitung der Unión Comunera angehört, erklärte, dass die Veranstaltung am Samstag den Höhepunkt von fünf vorangegangenen regionalen Treffen darstelle, bei denen lokale Kommunen ihre Bedürfnisse und Prioritäten diskutierten. "Wir sind dabei, den kommunalen Feminismus aufzubauen, mit dem wir uns identifizieren, und wir werden weiterhin unsere Fahnen des Kampfes hissen", schloss sie.

Célia Cunha, Aktivistin der brasilianischen Landlosenbewegung (MST) und Kommunardin aus El Maizal, hob die "historische Bedeutung" des Treffens als Beleg dafür hervor, dass die vom Verband der Kommunarden geleistete Arbeit Früchte trage.

"Unsere Aufgabe ist es, weiterhin Räume der Partizipation zu erobern und konkrete Aktionen zu entwickeln, um unser Umfeld zu verändern und das Patriarchat abzubauen", sagte sie in einer Diskussionsrunde. Cunha ist seit Jahren in Venezuela als Mitglied der internationalistischen Brigade der MST tätig und beteiligt sich intensiv an den politischen Bildungsprozessen der Unión Comunera.

Auf der ganztägigen Veranstaltung ergriffen Sprecherinnen aus verschiedenen Regionen das Wort. Die Teilnehmerinnen stimmten der Festlegung von vier politischen Prioritäten zu: Entwicklung einer feministischen Wirtschaft, Schutz der Gesundheitsfürsorge für Frauen, Beseitigung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Ausweitung der politischen Partizipation. Es wurde eine Kommission eingesetzt, die die verschiedenen Arbeitsbereiche der Unión Comunera vor Ort weiterverfolgen soll. Jährliche Folgetreffen sollen stattfinden.

Das Feminismus-Treffen der Kommunen am Samstag endete mit einer musikalischen Darbietung der Grupo Herencia Mujer Tambor, einer Frauenband, die afro-venezolanische Rhythmen mit einer Reihe von Trommeln spielt.

Der Kommunardenverband hielt seinen Gründungskongress im März 2022 ab und hat sich zum Ziel gesetzt, Kommunen aus ganz Venezuela zu vereinen, um den Sozialismus nach den Visionen des ehemaligen Präsidenten Hugo Chávez aufzubauen.

Die Kommunen (comunas) sind Zusammenschlüsse mehrerer Consejos Comunales auf lokaler Ebene. Die Consejos Comunales (Kommunale Räte) sind eine Struktur der Selbstverwaltung in den Gemeinden. Gewählte Nachbarschaftsvertreter sind zur Planung und Haushaltsgestaltung in lokalpolitischen Angelegenheiten berechtigt. Sie sind seit 2010 bzw. 2006 gesetzlich verankert, haben Verfassungsrang und sollen die Grundlage für den Kommunalen Staat bilden. Ziel ist die Selbstregierung des Volkes und die Überwindung des bürgerlichen Staates. Chávez bezeichnete die Kommunen als "Keimzelle für den Aufbau des Sozialismus".

Seit der Gründung des Verbandes haben Aktivisten darauf gedrängt, dass die Organisation Frauenfragen ganz oben auf ihre Tagesordnung setzt.

Das politische Projekt Unión Comunera verfügt über demokratisch gewählte regionale und nationale Strukturen und hat sich schrittweise erweitert, um mehr Basiskollektive einzubeziehen. Mitglieder der nationalen Leitung erklärten gegenüber Venezuelanalysis, dass sich inzwischen 142 Kommunen aus 19 venezolanischen Bundesstaaten an den politischen, wirtschaftlichen und bildungspolitischen Initiativen der Communard Union beteiligen.