Hintergrund & Analyse (Südamerika)

Aktive Filter: Südamerika (zurücksetzen)

Im Chile der Unidad Popular: "Das Land denen, die es bestellen"

"Eine echte Agrarreform": Sechs Monate nach Amtsantritt hat die Regierung Allende bereits 750.000 Hektar Land enteignet
Chile – ein armes, feudales Land Chile 1916. Schon seit Tagen notiert der als Tagelöhner verkleidete Politiker und Publizist Tancredo Pinochet Le-Brun die Zustände des Landlebens auf der Hacienda Camarica in sein Notizbuch. Aus nächster Nähe erlebt er einen Arbeitsalbtraum: "Es wird von... weiter

Globale Erwärmung und Wasserprivatisierung

Neoliberalismus und Privatisierungen bringen keine Lösung für die schwerwiegenden Probleme der globalen Erwärmung
Uruguays Präsident Luis Lacalle Pou hat vor kurzem wegen Wassermangels in der Hauptstadt Montevideo den Notstand ausgerufen. Zu den angekündigten Schritten zur Bekämpfung der längsten Dürre, die das Land seit 74 Jahren erlebt hat, gehören der Bau eines Stausees und eine Steuerbefreiung für... weiter

Im Chile der Unidad Popular: "Ein würdevolles Zuhause"

Salvador Allende startete das ambitionierteste Programm in der Geschichte des öffentlichen Wohnungsbaus Chiles
Ein Meer aus Marmor und Schlamm: Santiago um 1910 Im Jahr 1910, im selben Jahr, in dem Chile den 100. Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiert, schreibt der Pädagoge Alejando Venegas Sinceridad, eine Reihe von Briefen, die an den Präsidenten der Republik, Ramón Barros Luco, gerichtet sind. Darin... weiter

Die Verfassungskrise in Chile verschärft sich

Rechte haben bei der neuen Verfassung freie Hand. Neuer Verfassungsprozess "weit davon entfernt, repräsentativ zu sein"
Bloß keine Experimente – so ließe sich der Entwurf der sogenannten Expert:innenkommission für eine neue Verfassung für Chile vielleicht am besten beschreiben. Denn es ist ein schlichtes Dokument mit 134 Seiten, das die 24 vom Parlament ernannten "Expert:innen" Anfang Juni nach dreimonatiger Arbeit... weiter

Agrarökologie für das Leben: Pueblo a Pueblo baut Ernährungssouveränität in Venezuela auf

Ein neues Modell für Produktion und Verteilung von Lebensmitteln, das auf Gegenseitigkeit beruht
Pueblo a Pueblo ist ein Basisprojekt für Produktion, Vertrieb und Konsum von Lebensmitteln, bei der die Bauern auf dem Land mit den Stadtbewohnern zusammengebracht werden. Auf diese Weise löst sich das Projekt von der Willkür kapitalistischer Märkte. In den Teilen I und II dieses Vierteilers der... weiter

Chile: Die andere Seite des Energiewandels

Erneuerbare Energien boomen, doch Umweltaktivist:innen kritisieren neokoloniale Verhältnisse. Der Traum vom schnellen Energiewandel könnte zum Albtraum werden
Mit Wut im Bauch fährt Cristián Osorio über die kleinen Straßen seiner Gemeinde an der chilenischen Küste. Er zeigt mit dem Finger in Richtung Meer, weiße Pfosten sprießen zwischen der Straße und den steilen Felsen wie Pilze aus dem Boden. "Hier wird einer der Windparks gebaut", sagt er und zeigt... weiter

Wahlen und politische Hegemonie in Paraguay

Die Fähigkeit der Colorado-Partei, nationalistische Gefühle einzufangen, ist heute so stark wie vor Jahrzehnten
Der erneute Sieg der Regierungspartei in Paraguay zwingt uns, uns auf die Partei zu konzentrieren, die seit 1947 regiert und in der Lage ist, den Staat zu kontrollieren und zu ihren Gunsten zu mobilisieren. Santiago Peña, der von Horacio Cartes, dem von den USA sanktionierten Ex-Präsidenten,... weiter

"Pueblo a Pueblo" in Venezuela: Nahrung ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht

Eine Organisation bringt Campesinos und städtische Verbraucher zusammen und bricht mit dem Marktdiktat
"Pueblo a Pueblo" ist eine Basisbewegung zur Organisierung von Produktion, Vertrieb und Verbrauch von Lebensmitteln. Das Projekt bringt die landwirtschaftlichen Erzeuger mit den Stadtbewohnern zusammen, womit es mit den rigorosen Diktaten des kapitalistischen Marktes bricht. Im ersten Teil dieser... weiter

Erfolglos: Erste Lateinamerika-Reise von Außenministerin Baerbock

Fortschritte im Einflussstreben bleiben aus. Brasilien erteilt ihr eine offene diplomatische Abfuhr
Mit einer kräftigen Abfuhr in Brasilien und ohne erkennbaren Erfolg in Kolumbien und Panama ist vergangene Woche die erste Lateinamerikareise von Außenministerin Annalena Baerbock zu Ende gegangen. Offiziell standen bei Baerbocks Reise die Klima- und die Energiepolitik im Mittelpunkt der... weiter

Ecuador zwischen Hoffnung, Gewalt und Verfassungskrise

Der Revolución Ciudadana werden gute Chancen bei den anstehenden Wahlen eingeräumt. Politische Rechte geschwächt
Am 17. Mai 2023 ist Ecuadors rechtsgerichteter Präsident Guillermo Lasso durch Auflösung des Parlaments buchstäblich im letzten Moment der eigenen Amtsenthebung durch eben jenes Parlament entgangen. Konsequenz des von ihm verfügten Mechanismus der Muerte Cruzada ist, dass neben dem Parlament auch... weiter

Brasilien: Verändert die Sozialpolitik die Denkweise der Menschen?

Frei Betto: Eine Hauptaufgabe der PT-Regierung ist die Bildung der Bevölkerung, um kritisches Bewusstsein zu schaffen
Meine Antwort auf diese Frage lautet Nein. In den 70 Jahren des Bestehens der Sowjetunion haben die Menschen Rechte erhalten, die im Westen immer noch nicht errungen worden sind. Männer und Frauen verrichteten die gleichen Tätigkeiten und erhielten den gleichen Lohn. In den 1920er Jahren... weiter

Keine Falten, aber auch kein Amazonas-Regenwald mehr

Ein "revolutionäres" Produkt, das hautverjüngend und gegen Falten wirkt, trägt zur Zerstörung des größten Naturschutzgebietes der Erde bei
Vital Proteins ist eine der führenden Marken im Bereich Kollagen, die auch vom US-Filmstar Jennifer Aniston beworben wird. Seit Februar 2022 ist der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé Alleineigentümer der Marke, seit Juni 2020 war er bereits Mehrheitsaktionär. Ein Journalistenteam hat... weiter

Brasilien: Rolle vorwärts

Die ersten 100 Tage sind vorbei: Was hat die Regierung Lula bisher erreicht?
Am 10. April war die Regierung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva genau 100 Tage im Amt. Soziale Bewegungen und Expert:innen bewerten die Zusammensetzung des Kabinetts sowie die bisherigen Maßnahmen und Dekrete positiv. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts... weiter

"Camp der Hoffnung" in Brasilien: Indigene besetzen die Hauptstadt

Indigene versichern Präsident Lula "kritische Unterstützung". Kampf um Demarkierung geht weiter. Gespräch mit Apib-Koordinator Dinamam Tuxá
Seit 19 Jahren treffen sich Indigene aus ganz Brasilien in ihrem Aktionsmonat, dem sogenannten "Indigenen April", einige Tage lang in der Hauptstadt Brasília. Was mit wenigen Hundert Teilnehmer:innen begann, ist mittlerweile zur weltweit größten Versammlung von Indigenen geworden. Auch in diesem... weiter

Ist die Entdollarisierung Lateinamerikas möglich?

Unter rechten Regierungen würde der Ausstieg aus der Dollarisierung auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung erfolgen
Das Ende des Zweiten Weltkriegs war ein hoffnungsvoller Moment für die Menschheit. Die Organisation der Vereinten Nationen, die kurz zuvor (am 25. April 1945) als Ersatz für den Völkerbund (1919) gegründet worden war, verabschiedete am 25. Juni die UN-Charta, die zunächst von 51 Ländern... weiter