Venezuela / Politik

Chávez: "Ein unermeßlicher Sieg"

Dokumentiert: Rede des Präsidenten Venezuelas nach Bekanntgabe der Ergebnisse des Referendums über die Verfassungsänderung vom 15. Februar 2009

Es lebe das Volk von Venezuela! Es lebe die Bolivarische Verfassung! Das ist ein großer Sieg!

(...) Wir haben gerade das erste offizielle Ergebnis gehört, das die Präsidentin des Nationalen Wahlrates (Tibisay Lucena - d.Red.) verkündet hat. Daraus ergibt sich ein klarer Sieg des Volkes. Ein klarer Sieg der Revolution. Das "Ja" hat gewonnen! Die Wahrheit hat über die Lüge gesiegt! Die Würde des Heimatlandes hat gegen die gesiegt, die das Heimatland verleugnen. Die Ausdauer hat gesiegt. Erinnern wir uns an Bolívar, den Vater der Befreiung, der sagte: "Gott gibt den Sieg der Ausdauer." Die Ausdauer eines Volkes, die Würde eines Volkes haben gesiegt und sich mit einer klaren Mehrheit durchgesetzt. Wir haben heute einige Türen zur Zukunft geöffnet. Venezuela wird nie wieder in die würdelose Vergangenheit zurück kehren. Diejenigen, die Venezuela in die dunklen Zeiten der Vierten Republik zurückbringen wollen, in die Zeiten des Niedergangs eines Landes, sind heute gescheitert und werden für immer scheitern!

(...) Ich möchte euch alle beglückwünschen. Meine Glückwünsche von ganzem Herzen an das ganze Volk, an die sozialen Bewegungen, an die Missionen (Ärzte-, Bildungs- und andere Sozialprogramme - d. Red.), an die Patrouillen (Wahlkampfgruppen vor Ort - d. Red.), an die Mitglieder der Patrouillen, an die Komitees für das "Ja", an das Nationale Kampagnenkommando. Ich möchte Jorge Rodríguez beglückwünschen und alle Genossinnen und Genossen des Nationalen Kampagnenkommandos Simón Bolívar, Alberto Müller Rojas - den "General Müller", erster Vizepräsident der Partei -, die Vereinte Sozialistische Partei Venezuelas, die verbündeten Parteien Patria Para Todos, die Kommunistische Partei, UPV (Volkseinheit Venezuelas - d.Red.), die MEP (Wahlbewegung des Volkes - d.Red.), die IPC (Unabhängige für die Gemeinde - d.Red.), an euch alle möchte ich mein Wort des Glückwunsches richten, an das ganze Volk. Widmen wir dem Nationalen Wahlrat einen Applaus zur Anerkennung, seiner Direktion, seiner Präsidentin und allen seinen Arbeitern - Applaus der Wahlgewalt! Von hier aus unsere Anerkennung auch dem Plan República, [1] den Nationalen Streitkräften, den Zeugen in den Wahllokalen, den Mitgliedern der Wahlvorstände, den internationalen Wahlbegleitern, die nach Venezuela gekommen sind, und ganz besonders dem gesamten venezolanischen Volk für das Beispiel, das es gegeben hat. Alle, die für das "Ja" gestimmt haben, und auch diejenigen, die für das "Nein" gestimmt haben, auch ihnen von hier aus unsere Anerkennung. Ich hoffe, daß alle in Würde den Sieg des bolivarischen Volkes anerkennen werden.

Das Volk ist der Chef

(...) Wann waren wir auf der Avenida Bolívar? [2] Das war am vergangenen Donnerstag abend, am 12. Februar, dem Tag der Jugend. Ich erinnere mich, daß ich meine Worte sehr bewegt beendete und euch sagte, daß ich euch hier aufrecht stehend erwarten würde. Hier stehe ich nun aufrecht. Volk, befiehl, ich werde zu gehorchen wissen! Ich bin ein Soldat, ihr seid mein Chef. Ich bin ein Soldat des Volkes, verfügt über diesen Soldaten, entscheidet ihr, und ich werde dem Befehl des Volkes gehorchen. (...)

Wißt ihr, was die erste Botschaft war, die ich für das venezolanische Volk bekommen habe? Die von Fidel Castro. (...) Hier habe ich die Botschaft von Fidel, sie ist gerade eben eingetroffen, knapp zehn Sekunden, nachdem die Präsidentin des Nationalen Wahlrates das erste offizielle Ergebnis verkündet hat, in dem das "Ja" praktisch auf einen Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor dem "Nein" kam, mit mehr als sechs Millionen bolivarischer Stimmen. (...) Ich lese vor: "Lieber Hugo, Glückwünsche für dich und für dein Volk zu einem Sieg, der wegen seiner Größe noch gar nicht eingeschätzt werden kann. (...) Fidel Castro". Aufgrund seiner Größe ist es unmöglich, ihn einzuschätzen. Von hier aus senden wir einen kräftigen Applaus an Fidel und unseren Dank an Kuba sowie einen kräftigen Applaus an alle Völker Lateinamerikas und der Karibik. Dieser Sieg ist auch dein Sieg, Fidel, es ist auch der Sieg des kubanischen Volkes und aller Völker Lateinamerikas, unseres Amerika.

(...) Ich möchte euch folgendes sagen, denn so voller Emotionen, wie ich bin, wie wir alle an diesem Tag des Kampfes und des Sieges sind, werde ich meine Worte nicht zu sehr ausdehnen. Ich möchte euch daran erinnern, daß heute die Woche der Liebe beginnt, die habt ihr euch verdient. Und am nächsten Wochenende ist Karneval, das Volk hat eine kurze Ruhepause verdient, die Rast des Kämpfers. Eine kurze Ruhepause, die Woche der Liebe, aber seid vorsichtig. Dieser heutige Sieg ist ein Sieg von ganz Venezuela, es ist auch ein Sieg derjenigen, die nicht abgestimmt haben, es ist sogar ein Sieg derjenigen, die mit "Nein" gestimmt haben, auch wenn sie das nicht akzeptieren und nicht verstehen. Das ist ein Sieg Venezuelas, und sie sind Teil dieses Landes.

Mein politisches Schicksal

(...) Ich habe euch gesagt, erinnert euch, daß ich euch heute am 15. Februar an zwei Orten erwarten würde. Ich würde euch in jedem Wahllokal erwarten, stimmt"s? Denn heute wurde mein politisches Schicksal entschieden, und auch das Schicksal meines Lebens, das ich in die Hände des Volkes von Venezuela gelegt habe. Wie ich auch in "Die Zeilen von Chávez" (Kolumne während der Vorbereitung des Referendums - d.Red.) geschrieben habe, ich habe euch gebeten, mich nicht im Stich zu lassen, und daß ich euch niemals im Stich lassen werde.

Ich wußte, daß ihr mich nicht im Stich lassen würdet, und jetzt bin ich an der Reihe, meine Verpflichtung zu erfüllen. Ich wiederhole euch, daß ich euch - das Volk von Venezuela, die Hoffnung des Volkes, die Forderungen des Volkes, die Liebe des Volkes - nicht im Stich lassen werde. Deshalb, seht und hört ihr und alle, die uns über Radio, Fernsehen, die Medien hören und sehen können: Heute, am 15. Februar, habt ihr mein Schicksal geschrieben, mein politisches Schicksal, was dasselbe ist wie das Schicksal meines Lebens. Ich möchte euch sagen, daß ich dies von ganzer Seele und ganzem Herzen annehme.

(...) Ich habe dort vor kurzem den Pater Rojas angerufen, um ihn um seinen Segen zu bitten, und Pater Rojas und Pater Torrealba haben ihn mir erteilt, und Pater Rojas hat mir ein Zitat gegeben. Es ist sehr passend, denn ich habe ihnen am Telefon gebeichtet, was mir mein Herz gesagt hat, als ich wußte, daß der Sieg unser ist und nichts und niemand ihn uns entreißen kann. Hört diesen Satz, den mir der Pater Rojas diktiert hat, er stammt aus einem Brief des heiligen Paulus, und ich nehme ihn in diesem Augenblick vor dem ganzen venezolanischen Volk, vor meinen Söhnen, meinen Töchtern, meinen Enkelinnen und meinen Enkeln an. Ich lese ihn vor: "Ich verzehre mich und ich werde mich gerne verzehren im Dienste des leidenden Mannes, der leidenden Frau, des leidenden Volkes." Ich sage dies mit den Worten des heiligen Paulus, diesem Kämpfer für die Völker. Von heute an, erkläre ich, verzehre ich mich mein ganzes Leben lang im vollen Dienst für das venezolanische Volk, und ich werde mich gerne verzehren, wie es der heilige Paulus sagt. (...)

Mit voller Kraft

Ich möchte daran erinnern, daß wir nun mit diesem großen Tag, mit diesem großen Sieg dieses Jahr 2009 begonnen haben. Ich möchte euch daran erinnern, Genossinnen, Genossen, daß im kommenden Jahr der 200. Jahrestag des 19. April (19.4.1810, Tag der Deklaration der Selbstverwaltung des Landes - d. Red.) ist und 2011 begehen wir den 200. Jahrestag des 5. Juli, den Tag der Unabhängigkeitserklärung, als hier die Revolution begann, die noch nicht beendet ist, und die wir 200 Jahre danach vollenden müssen. Dieser Weg war lang. Die Revolution der Unabhängigkeit, 2009/2010 der 200. Jahrestag, 2011 der 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung und der ersten Verfassung auf dem lateinamerikanischen Festland, und 2012 sind Präsidentschaftswahlen für die Periode 2013 bis 2019, und wenn Gott mit mir nicht etwas anderes vorhat und wenn das Volk nicht etwas anderes entscheidet, ist dieser Soldat hier bereits Vorkandidat für die Präsidentschaft der Republik in der Amtszeit 2013 bis 2019. Packt eure Sachen! Gehen wir diese vier Jahre bis 2012, bis 2019 mit voller Kraft an.

(...) Ich möchte, daß wir von jetzt an mit aller Kraft in allen Bereichen der Regierung die Politik der drei R wieder aufnehmen: Überprüfung, Berichtigung und revolutionärer Neustart [3]. Überprüfung, Berichtigung und Neustart, damit wir in diesen vier Jahren, die von dieser verfassungsmäßigen Regierungsperiode bleiben, den höchsten Grad an Effizienz in der öffentlichen Politik erreichen, die höchste Effizienz bei der Umsetzung des Nationalen Projekts Simón Bolívar, bei den Regierungsplänen zur Lösung der Probleme des Volkes. In dieser Hinsicht möchte ich mein Wort geben und das Wort aller, die mich in der Regierung begleiten, und ich möchte das ganze Volk verpflichten und alle Institutionen, daß wir den Kampf verstärken, mehr Anstrengungen unternehmen und vor allem mehr Ergebnisse erreichen gegen die Unsicherheit auf den Straßen, auf den Straßen des Volkes, in den Barrios, in den Siedlungen, in den Städten, in den Dörfern. Kampf gegen die Korruption in ihren tausend Formen, Kampf gegen die Unsicherheit, Kampf gegen die Verschwendung, Kampf gegen den Bürokratismus, gegen die Ineffizienz. Ich möchte in diesem Kampf mein Wort einlegen.

Ich möchte, daß wir uns vollkommen dem Kampf gegen all diese Probleme widmen, die so sehr die Gesundheit des Volkes und die Gesundheit der Regierung, die Gesundheit der Republik schädigen, Es ist auch notwendig, daß wir die Institutionen des Staates überprüfen, berichtigen und stärken, die fünf Gewalten des Staates: die Exekutive mit ihren verschiedenen Instanzen, die Legislative, die Judikative, die Bürgergewalt, die Wahlgewalt [4]. Die neue Republik braucht neue, ehrliche Institutionen, die sich wirklich in den Dienst der Öffentlichkeit stellen.

Ich möchte, daß wir uns diesen Kämpfen vollkommen widmen. Wir haben die Türen zur Zukunft geöffnet, denn das, was heute passiert ist, ist von grundlegender Bedeutung. Wir haben den nationalen politischen Horizont geöffnet, wir haben die Tore neuer Horizonte geöffnet, und diese neuen Horizonte brauchen Institutionen, die die Zukunft "umarmen" können, die die Zukunft garantieren können. Es ist notwendig, daß wir die Schaffung der Institutionen der Republik abschließen. Es ist notwendig, daß wir ihre Neugründung abschließen und den Auftrag des verfassunggebenden Volkes von 1999 erfüllen [5].

Schranken der Regierungsrotation

Danach möchte ich auch alle auf eine allgemeine Idee hinweisen, die von heute an die Philosophie der Regierung für die strategische Arbeit und die konkrete taktische Entwicklung der verschiedenen Projekte orientieren muß, im wirtschaftlichen, im sozialen, im politischen, im nationalen und internationalen geopolitischen Bereich. Hört mir gut zu, ich rufe das Volk auf, daß es uns begleitet. Das Volk muß der Hauptakteur bei der Bewältigung dieser Aufgaben sein, denn diese Demokratie muß jeden Tag mehr authentischer, revolutionärer, protagonistischer und eine Volksdemokratie sein.

Deshalb sage ich, daß in diesen vier Jahren, die der Regierung in dieser Periode bleiben, und vor allem 2009, wir uns besonders diesen Ideen widmen müssen, über die ich seit dem gestrigen Sonnabend und am heutigen Sonntag nachgedacht und die ich mir in meinem Notizbuch aufgeschrieben habe.

(...) Hört gut zu. Ich diktiere gerade strategische Linien. Vor allem in diesem Jahr 2009 müssen wir uns vor allem, vor allem anderen der Festigung dessen widmen, was wir in den vergangenen Jahren erreicht haben. Darin möchte ich ganz klar sein, denn wir müssen alles überprüfen, was wir in den vergangenen Jahren getan haben und damit beginnen zu berichtigen, neu zu justieren, zu stärken. Ich wiederhole, im wirtschaftlichen, im sozialen Bereich müssen wir die sozia­len Missionen noch weiter stärken. Wir müssen alles verstärken, was wir erreicht haben. Ab 2010 werden wir viel bessere Bedingungen haben, um neue Horizonte zu öffnen. Es gilt, im Jahr des 200. Jahrestages des 19. April und im Jahr des 200. Jahrestages des 5. Juli neue Räume zu öffnen. Das sind allgemeine strategische Richtlinien, die das Ergebnis der Überlegungen sind, die wir angestellt haben, und ebenso das Ergebnis und des Gefühls dieses Rufs nach Heimatland und nach dem Sieg, danach, zu neuen Erfolgen voranzuschreiten. Danach kommen diese zehn Jahre, in denen wir weiter vorwärtskommen werden beim Aufbau des mächtigen Venezuela. Wir werden Venezuela zu einer internationalen Macht machen. Und ich möchte euch etwas sagen, denn eure Weisheit kennt keine Grenzen: Ihr seid in der Lage gewesen, euch den Manipula­tionsversuchen der Oligarchie und ihrer Medien zu widersetzen. Euch ist es gelungen, die Lüge zu besiegen und die Wahrheit durchzusetzen. Ich habe aber nicht den geringsten Zweifel daran, daß das alte System, ich nenne es alt, weil es seit 200 Jahren herrscht, zu Ende geht. Venezuela und den Völkern Lateinamerikas haben sie ein System der Regierungsrotation aufgezwungen, das so ein hohes Tempo aufweist, daß das Entstehen eines nationalen langfristigen Projekts unmöglich ist. Jetzt haben wir in Venezuela diese Schranken eingerissen, hier werden wir gemeinsam langfristig das mächtige Venezuela aufbauen, ein weitreichendes nationales Projekt.

Natürlich ist Venezuela, das arme Venezuela der Vergangenheit, einigen Banden in die Hände gefallen, es ist Parteifraktionen in die Hände gefallen, die es beherrschten, die sich bereicherten, die es schwächten und es verkleinerten, die wie Hyänen Fetzen der Macht untereinander aufteilten, die das Heimatland ausplünderten. Damit ist in Venezuela jetzt Schluß, hier ist eine Regierung mit langfristigen Aufgaben angetreten, gemeinsam mit dem Volk und gemeinsam mit einem Projekt für das Heimatland. Mit den Banden wurde Schluß gemacht, und die sich am Heimatland bereichernden Fraktionen sind verschwunden.

Genossen, deshalb sagt Fidel in seiner heutigen Botschaft, daß die Bedeutung des Sieges des venezolanischen Volkes so groß ist, daß sie noch niemand ermessen kann, denn von heute an ist ein großes Potential erwacht, daß geschlafen hatte, und dieses Potential heißt Heimatland, das ewige Heimatland, das bleibende Heimatland, das dauerhafte Heimatland, das große Heimatland, das, und ich wiederhole mich, niemals wieder diesen Banden in die Hände fallen wird, die das Volk und das venezolanische Heimatland ausplündern wollen. (...)

Die Richtung heißt Sozialismus

Genossinnen und Genossen, diese Worte sind zunächst voller Freude, voller Leidenschaft für das Heimatland und voller Verpflichtung euch gegenüber. Ich möchte daran erinnern, daß sich heute, am 15. Februar, zum 190. Mal jener Tag jährt, an dem Simón Bolívar den Kongreß von Angostura eröffnete, bei dem die Dritte Republik entstand, die Bolivarische Republik, die vorsozialistische Republik, die mit Bolívar starb, der heute durch die Hand des Volkes wiedergeboren wurde.

Bolívar schrieb, als er von dieser Revolution sprach, die vor 200 Jahren gemeinsam mit dem Volk und den Anführern jener Zeit begann: "Der Impuls dieser Revolution ist bereits gegeben, nichts und niemand kann ihn aufhalten. Was uns nun zu tun bleibt, ist, dieser Revolution die richtige Richtung zu geben." Diese Revolution, diese richtige Richtung heißt heute Sozialismus. Der Sozialismus, das Reich Gottes auf Erden, das Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und der Gleichheit, das Christus vor mehr als 2000 Jahre angekündigt hat. Der Sozialismus ist eine Gesellschaft der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens, der Freude und des Glücks.

Simón Bolívar sagte es so: "Wir können nur auf dem Weg der Revolution siegen, jeder andere Weg würde das Scheitern der Patrioten bedeuten." Ich möchte heute wiederholen, daß wir nur auf dem Weg der Revolution das Heimatland haben werden. Wir werden für immer siegreich sein durch die sozialistische Revolution, die revolutionäre Demokratie, sozialistische Demokratie, demokratischen Sozialismus. Diese heldenhafte Erfindung hat heute eine neue Injektion patriotischen Feuers erhalten hat, eine neue Spritze Unterstützung durch das Volk. Denn alle, die heute für das "Ja" gestimmt haben, haben für den Sozialismus gestimmt, für die Revolution; und alle, die heute für das "Ja" gestimmt haben, haben für Chávez gestimmt. Für Chávez zu stimmen bedeutet für euch selbst zu stimmen, für unsere Kinder, für unsere Zukunft.

Ein perfekter Kampf

(...) Brüder, Schwestern, das war also dieser Kampf im Dezember, Januar und Februar, ein perfekter Kampf und heute ein perfekter Sieg. Venezuela geht aus dem heutigen Tag gegenüber der Welt gestärkt hervor. Aus dem heutigen Tag geht vor aller Welt der venezolanische Sozialismus gestärkt hervor. Aus dem heutigen Tag geht vor aller Welt die Bolivarische Revolution gestärkt hervor.

Heute feiern wir also einen großen Sieg, aber - und ihr werdet an meine Wort denken -, in dem Maße, wie die Jahre vergehen, wird die Größe dieses 15. Februar am Horizont des Heimatlandes wachsen. Das ist einer der Siege, die in den unauslöschbaren Seiten der Geschichte für immer verzeichnet sein werden, denn heute hat das venezolanische Volk wirklich und wahrhaftig begonnen, seine Geschichte mit eigener Hand zu schreiben, mit seinen eigenen Ideen, mit seiner eigenen Seele, mit seinem eigenen Herzen! (...)

Dieser Tag war lang, es war ein langer Tag voller Anstrengung und der Tag eines großen Sieges. Von hier aus wiederhole ich den Aufruf an alle, daß wir die nationale Einheit verstärken, die Einheit des Volkes, damit ganz Venezuela niemals wieder zurückfällt, damit die Zukunft des sozialistischen Heimatlandes jeden Tag größer wird. Was für ein großer Kampf, Vater! Was für ein großer Sieg, Mutter! Was für ein großer Sieg! Das heutige Beispiel ist ein weiteres Beispiel dafür, daß das venezolanische Volk wie ein großer kollektiver Lazarus von den Toten auferstanden ist und hier erneut sein neues Heimatland aufbaut, unser gutes Heimatland, unser schönes Heimatland. Gott segne euch, Jugendliche, Gott segne ganz Venezuela.

Immer bis zum Sieg! Heimatland, Sozialismus oder Tod! Wir werden siegen!

Es lebe Venezuela! Es lebe das Volk!

Es lebe der Sozialismus!

Es lebe der 15. Februar!


Die Original-Übersetzung von André Scheer für die Tageszeitung junge Welt finden Sie hier.

Anmerkungen des Übersetzers:

[1] Plan República: Einsatzplan von Militär und Polizei zum Schutz des ordnungsgemäßen Verlaufs des Wahltages.
[2] Gemeint ist die Abschlußkundgebung der Kampagne für das "Ja".
[3] Die drei "R": Revisión, Rectificación, Reimpulso; ursprünglich in Reaktion auf die Niederlage im Referendum über die Verfassungsreform im Dezember 2007 gestartet.
[4] Die zwei zusätzlichen Gewalten gehen auf Simón Bolívar zurück. Die Bürger- oder moralische Gewalt beinhaltet den Ombudsmann und den Rechnungsprüfer sowie den Generalstaatsanwalt, die Wahlgewalt wird durch den Nationalen Wahlrat repräsentiert.
[5] Im Dezember 1999 wurde die Bolivarische Verfassung mit 86 Prozent Zustimmung angenommen.