Hintergrund & Analyse

Neuer Pragmatismus zwischen den USA und Kuba

Eine kritischer Ausblick auf die begonnenen Verhandlungen in Havanna
Nachdem US-Präsident Barack Obama das Scheitern der US-amerikanischen Kuba-Politik anerkannt hat, haben er und seine Amtsnachfolger nun die Möglichkeit, neue politische Strategien im Verhältnis zum sozialistischen Inselstaat zu verfolgen. Diese werden dem Ziel nach vielleicht nicht viel anders... weiter

Sozialdemokratischer Mainstream?

Bei ihrer Gründung sagten die FARC den kolumbianischen Großgrundbesitzern den Kampf an. Heute stehen radikale Agrarreformen nicht mehr auf der Agenda. Was Lateinamerikas bekannteste Guerilla heute ausmacht
Die Nachricht war eine Sensation. Nach sechsmonatigen Friedensgesprächen zwischen den FARC-Rebellen und der kolumbianischen Regierung gaben beide Seiten im Mai 2013 bekannt, sich im ersten der sechs Verhandlungspunkte, der "ländlichen Entwicklung", geeinigt zu haben. Die beschlossenen Maßnahmen... weiter

Schweben statt Stressen

Bolivien baut das größte urbane Seilbahnnetz der Welt. Wie bereits Städte in Venezuela, Brasilien und Kolumbien erhält La Paz ein Verkehrsmittel, das über den wild gewachsenen Siedlungen schwebt
Am 30. Mai 2014 eröffnete der bolivianische Präsident Evo Morales die "Linea Roja“ des Teléferico. Sie ist eine von insgesamt drei Seilbahnlinien, die künftig die beiden Städte La Paz und El Alto verbinden. Im September wurde die "Linia Amarilla" eingeweiht und am 4. Dezember ging die "Linea Verde... weiter

"Wir sind nicht ursprünglich von hier"

Eine Foto- und Videoreportage über Afrobolivianer zwischen Anerkennung, Monarchie und Diskriminierung. Die Gemeinden leben von der Landwirtschaft und kultivieren die Coca-Pflanze
Schotterstraßen, Serpentinen und steile Berghänge. Der 160-Einwohner-Ort Tocaña liegt rund drei Autostunden von La Paz entfernt im subtropischen Norden Boliviens. Die kleine Häusersiedlung erstreckt sich auf einem mächtigen grünen Hügel voller Vegetation: Lemongras und Lianen wuchern an den... weiter

Das Brasilien-Bild der deutschen Medien

Ein Gespräch zwischen Frederico Füllgraf und Harald Neuber über Medien in Brasilien, die deutsche Presse über Lateinamerika und die Regierung von Dilma Rousseff
Am heutigen 1. Januar tritt Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff eine neue Amtszeit an, nachdem Sie sich in der Stichwahl gegen den Konservativen Aécio Neves durchgesetzt hatte. Amerika21-Redakteur Harald Neuber sprach über die Wahlen, das deutsche Brasilien-Bild und die Medien mit Frederico... weiter

"Kuba beabsichtigt keinen Marktsozialismus"

Ein Interview mit ehemaligen kubanischen Wirtschaftsminister José Luis Rodríguez
José Luis Rodríguez, kubanischer Wirtschaftsminister von 1995 bis 2009, gehört zu den wenigen Experten der Insel, die eine systematische und rigorose öffentliche Analyse der aktuellen Transformationsprozesse vornehmen. In einem Land, das fast jeden Tag mit einem neuen, in der Gaceta Oficial... weiter

Kampf mit den Marktkräften

Die venezolanische Regierung zögert dringende wirtschaftliche Reformen weiter hinaus
Mit einem Gesetzespaket versucht der venezolanische Präsident Nicolás Maduro gegen die verfahrene wirtschaftliche Situation vorzugehen. Doch es bleibt ein Kampf gegen Windmühlen. Ohne eine grundlegende Reform des Wechselkurssystems sind die hohen Staatsausgaben kaum mehr zu finanzieren. Der... weiter

Geier auf der Jagd

Mit umstrittenen Methoden schröpfen die sogenannten Geierfonds weltweit finanziell angeschlagene Länder. Gegen den Widerstand Argentiniens mobilisieren die Chimären des Finanzkapitalismus ihr gesamtes Arsenal.
Unerwartet kamen sie nicht. Seit 2003 klopfte eine kleine Gruppe Hedgefonds mit ihren Schuldforderungen an die Türen Argentiniens. Die Regierungen des Landes ignorierten es jahrelang weitestgehend. Im Jahr 2012 traten die Hedgefonds die Tür schließlich ein, ihre Schuldscheine in der einen, einen US... weiter

Wirtschaftsliberal oder sozial?

Bei den jüngsten Wahlen hat die sozialreformerische PT die städtischen Wahlbezirke an die wirtschaftsliberale Opposition verloren. In der Kritik steht die Regierung bei den neuen Mittelschichten
In diesem Jahr gingen die Wähler in sieben der 22 Länder Lateinamerikas an die Urnen. Brasilien galt dabei – als sechstgrößte Volkswirtschaft weltweit und Land der Region mit der größten Wahlbevölkerung – als Gradmesser für die Zufriedenheit mit dem linkspolitischen Kurs der letzten Dekade. Bei den... weiter

Die Wut verdrängt die Angst

Nach dem Verschwinden von 43 Studierenden regen sich in Mexiko Massenproteste. Endlich beginnt eine breite öffentliche Debatte um die Verbindung von Staat und Mafia
Am 26. September ereignete sich in der im Südwesten Mexikos gelegenen Stadt Iguala eine Sequenz von Verbrechen (siehe Kurzchronik), welche seither die Öffentlichkeit Mexikos aufwühlen wie kein anderes Ereignis in den vergangenen Jahren. Die Verhaftung und das Verschwindenlassen von 43 Studierenden... weiter

"Google spioniert und gibt die Informationen der US-Regierung"

Ignacio Ramonet sprach mit Wikileaks-Gründer Juliane Assange über sein neues Buch, globale Überwachung, Googles informelle Außenpolitik und die so genannte Zivilgesellschaft
Seit dreißig Monaten lebt Julian Assange nun in London. Assange, Vorreiter im Kampf um Informationsfreiheit, ist in den Räumen der Botschaft von Ecuador untergebracht. Dieses lateinamerikanische Land hatte den Mut, dem Gründer von Wikileaks diplomatisches Asyl zu gewähren, als dieser von der... weiter

Ende der "Rosa Welle" vorschnell prognostiziert

Federico Fuentes bilanziert die Wahlerfolge der Mitte-Links-Regierungen gegen eine neue Rechte und den "Linken Flügel der Linken"
Seit Anfang des Jahres haben zahlreiche Zeitungen vorhergesagt, dass sich ein Niedergang der sogenannten "Pink Tide" abzeichnet. Der Begriff "Pink Tide" wird verwendet, um die Welle von Regierungen links der Mitte in Lateinamerika zu bezeichnen, die in den vergangenen Jahren durch Wahlen an... weiter

"Die Regierung hat Angst"

Ein Gespräch mit dem Oppositionspolitiker Alberto Acosta über Buen Vivir und die politische Zukunft Ecuadors
Alberto Acosta, ecuadorianischer Ökonom und Politiker, gilt als scharfer Kritiker von Wirtschaftssystemen, die auf einer exportorientierten Ausbeutung von Rohstoffen basieren. Bekannt wurde er für die Verbreitung des Begriffs vom "Buen Vivir". Dieses Konzept bezieht sich auf Wertvorstellungen der... weiter

"Dialog mit der Bevölkerung"

Ulisses Manaças von der Landlosenbewegung MST über die Aussichten für die Bewegung nach den brasilianischen Präsidentschaftswahlen
In Brasilien kontrollieren nach wie vor zehn Prozent der Bevölkerung 80 Prozent aller Landtitel. Als im Jahr 2003 – erstmals nach dem Ende der zivil-militärischen Diktatur – eine linke Regierung gewählt wurde, schien der Traum einer Umverteilung auf dem Land zum Greifen nahe. Stattdessen avancierte... weiter

Kein Zweifel an der Entschlossenheit der Studenten

Die Forderungen und die Aktionen der Studenten aus Ayotzinapa sind unbequem. Die Lehrerausbildung ist traditionell ein Ort des Widerstands
Die Proteste in Chilpancingo, der Hauptstadt des südmexikanischen Bundesstaates Guerrero, sind allgegenwärtig. Die Regierung muss immer noch eine glaubwürdige Antwort finden auf die Frage nach dem Verbleib der 43 gewaltsam entführten Lehramtsstudenten der Universität Raúl Isidro Burgos in... weiter