Hintergrund & Analyse

"Im Kampf gegen den Hunger muss Brasilien eine 180-Grad-Wende vollziehen"

Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, über das brasilianische Sozialprogramm Bolsa Familia und die Agrarpolitik des Landes
Nach zehn Jahren Bolsa Familia ist der Moment gekommen, an dem die brasilianische Regierung anerkennen muss, dass die Strategie im Kampf gegen den Hunger an seine Grenzen stößt und eine "Kehrtwende um 180 Grad" vollzogen werden muss, wenn Brasilien mit dem Hunger im Land tatsächlich Schluss machen... weiter

Mexikos heimliche Reform

Juristisch hat Mexiko mit der Verfassungsreform von 2011 einen großen Schritt zur Durchsetzung der Menschenrechte unternommen. Die Umsetzung in gesellschaftliche Realität steht aber noch aus
Es sind etwa zwei Jahre vergangen, seitdem das mexikanische Parlament die Verfassung von 1917 reformierte. Dabei wurden allen internationalen Verträgen, die Mexiko unterschreibt und bis dato unterschrieben hatte, auf Verfassungsniveau gehoben. Diese Reform käme einem Staatsstreich gleich – hätte... weiter

Wege aus der Krise

Rafael Correa während seiner Rede in der TU-Berlin
Ecuadors Präsident Rafael Correa zur Wirtschaftspolitik: Aufschwung und sozialer Ausgleich statt Rezession und Sparprogramme
Aus Ecuador bringe ich brüderliche Grüße mit von 15,5 Mio. Frauen und Männern und all unsere Zuneigung für Deutschland, für sein Volk, welches in Europa u.a. einen bedeutenden multikulturellen Aspekt einbringt – dies ist besonders auffällig im neuen Berlin, wo über 130 Nationalitäten in Frieden... weiter

Kolumbianische Kohle für deutsche Energie

Indigener Anführer und Menschenrechtlerin berichten über verheerende Folgen der Kohleproduktion. Deutsche Energieversorger importieren weiter den Rohstoff
Der Text erscheint in der Ausgabe 467 der Lateinamerikanachrichten. Krankheiten, Nahrungsknappheit, Vertreibung. Damit muss die Bevölkerung der nordkolumbianischen Provinzen Guajira und Cesar als Folgen des Steinkohleabbaus leben. Die Kohleproduktion in Kolumbien liegt komplett in den Händen... weiter

Ein Schritt vor – zehn zurück?

Die guatemaltekische Justiz stellt sich im Prozess gegen Ríos Montt (fast) selbst ein Bein
Der Text erscheint in der Ausgabe 466 der Lateinamerikanachrichten, die am kommenden Wochenende ausgeliefert wird. Im April sah es für einige Tage danach aus, als müsse der gesamte Prozess gegen Ex-General Ríos Montt ab seinem Stand vom November 2011 wieder neu aufgerollt werden. Doch nach... weiter

Kubas Internetprinzessin

Die USA feiern die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez, hören aber ihre Botschaft nicht
Liberale und konservative US-Amerikaner feiern die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez gleichermaßen. Sie sei die neue Heldin des "Widerstands gegen den kubanischen Kommunismus", eine renommierte Unruhestifterin im kommunistischen Kuba. Dank ihres weitverbreiteten und wöchentlich erscheinenden Gen-Y... weiter

Das Ende von Besetzung und Selbstverwaltung

Mit der Räumung des Theatersaals "Sala Alberdi" endet ein Kampf um die unabhängige Kultur in Buenos Aires
In den Morgenstunden des 25. März 2013 war die Räumung nicht mehr abzuwenden. Die verbliebenden vier Besetzer mussten den Sala Alberdi im sechsten Stock des Kulturzentrums San Martín, im Zentrum der Stadt Buenos Aires, verlassen. Mit dem juristischen Beschluss zur Räumung und dem Durchgreifen der... weiter

Die Welt im Jahr 2030

Der US-Geheimdienstbericht "Global Trends 2030" prognostiziert den Niedergang westlicher Hegemonie
Mit dem Beginn jeder neuen Präsidentschaft in den USA alle vier Jahre veröffentlicht der Nationale Sicherheitsrat (NIC), die Abteilung für geopolitische und ökonomische Analyse der CIA einen Bericht, der automatisch als Referenz für alle Staatskanzleien der Welt dient. Obwohl es augenscheinlich... weiter

Wahlprotest als Taktik

Die Konrad-Adenauer-Stiftung bestätigt die Qualität des venezolanischen Wahlsystems. Die Nicht-Anerkennung der Opposition dient der Delegitimierung der Regierung
Die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) stuft die Proteste der venezolanischen Opposition gegen angebliche Wahlfälschungen als taktisches Manöver zur langfristigen Delegitimierung des neuen Präsidenten Nicolás Maduro ein. Aufgrund des sorgfältig geregelten Wahlprozesses seien Wahlfälschungen äußerst... weiter

Die Herausforderung an die bolivarische Revolution: von vorn beginnen

Der Tod von Hugo Chávez und der knappe Wahlsieg von Nicolás Maduro am 14. April bedeuten einen tiefen Einschnitt für den politischen Prozess in Venezuela
Reinaldo Iturriza ist Basisaktivist und Soziologe aus Venezuela. Er kommentiert in seinem Blog "Saber y Poder" (Wissen und Macht) die politischen Entwicklungen in Venezuela. Er hat unter anderem am Aufbau des Wahlbündnisses "Großer Patriotischer Pols" (GPP) mitgearbeitet. Am 21. April wurde er... weiter

Knappes Wahlergebnis und Putschgerüchte: Was passiert in Venezuela?

Brennende Straßenblockade
Nach den Wahlen am Sonntag ist die Lage in Venezuela angespannt
In Venezuela herrscht nach dem knappen Wahlsieg von Nicolás Maduro eine angespannte Stimmung. Der Montag war von Gewaltausbrüchen von Anhängern der Opposition geprägt, nachdem der Nationale Wahlrat (CNE) Nicolás Maduro offiziell zum Sieger erklärte. Aktivisten und Beobachter vor Ort sehen sich an... weiter

Vor großen Aufgaben

Wandbild mit Chávez
Nach dem Tod von Hugo Chávez steht die venezolanische Linke vor der Herausforderung, den Transformationsprozess ohne seine Integrationskraft fortzusetzen
Die Erfolge der "bolivarischen Revolution" in Venezuela sind ohne Zweifel kein alleiniges Verdienst von Hugo Chávez. Dennoch ist eine seiner wichtigsten Leistungen, diesen Veränderungsprozess maßgeblich mit initiiert, ihn geführt und mitgestaltet zu haben. Wenn Chávez eine Fähigkeit hatte, dann war... weiter

Die rechte Wut auf Lula

Luiz Inácio Lula da Silva
Brasiliens Rechte fürchtet die Popularität des vormaligen Präsidenten, Luiz Inácio Lula da Silva
Es war eine kurze Meldung, unter dem unscheinbaren Titel "Mitteilung an die Presse", die die Bundesstaatsanwaltschaft im Bundesdistrikt in Brasília am Freitag, dem 5. April, um 19:59 auf ihrer Internet-Seite veröffentlichte. In nur 83 Wörtern legte die Staatsanwaltschaft dar, dass sie "die... weiter

Wie Hugo Chávez zu Chávez wurde

Ignacio Ramonet über prägende Erfahrungen in der Kindheit und Jugend von Hugo Chávez
So wie ihn selbst, ändert es schließlich die EwigkeitStéphane Mallarmé, Le tombeau d`Edgar Poe (1877) Hugo Chávez, am vergangenen 5. März auf der Höhe seines politischen Erfolgs gestorben, wird im kollektiven Gedächtnis der Menschen in Lateinamerika für immer verbunden sein mit der kleinen Gruppe... weiter

Unkenrufe zu Venezuelas Währungsabwertung

Die neueste Abwertung der Währung in Venezuela zog Vorhersagen über einen ökonomischen Kollaps nach sich. Glücklicherweise entpuppt sich dies als Wunschdenken
Venezuelas neueste Abwertung hat relativ wenig Interesse in der internationalen Medienlandschaft erregt. Natürlich stellte die venezolanische Opposition diese als einen verzweifelten Versuch dar, einem unvermeidbaren wirtschaftlichen Zusammenbruch zu entgegnen. Das Argument der Opposition, von der... weiter