Hintergrund & Analyse (Amerikas)

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Lektionen aus Paraguay

Wieder einmal ist die Strategie gescheitert, auf Bündnisse mit konservativen Kräften zu setzen und gemäßigte, versöhnliche Positionen einzunehmen
Niemand hatte eine so große Niederlage vorausgesagt. Nicht nur die Umfragen ‒ die ein technisches Unentschieden vorhersagten ‒ lagen völlig daneben, sondern auch die meisten Analysen und Vorhersagen der vielen Personen, mit denen wir in den Tagen vor den Wahlen in Asunción sprachen. Die... weiter

The West against the Rest (III)

Brasilianischer Experte wirft dem Westen "Arroganz" und Ignoranz gegenüber dem Globalen Süden vor. Dieser strebt eine Welt ohne westliche Dominanz an
"Europäische Spitzenpolitiker und Meinungsmacher" haben "nicht den Hauch einer Vorstellung ... von den Sichtweisen und Erwartungen der nicht-westlichen Welt": Zu diesem Urteil kommt ein brasilianischer Politikwissenschaftler und Ex-Berater von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nach dessen... weiter

Bolivien: Die "Geapolitik" des guten Lebens

Worum was geht es bei dem neuen Gedanken der Geapolitik aus Bolivien? Interview mit Vizepräsident David Choquehuanca
Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Geopolitik und Geapolitik? Uns Bolivianern wurde während der letzten 500 Jahre eingebläut, dass wir im Zug der Kolonisierung unsere eigene Identität verloren haben und wir nun zum westlich-europäisch geprägten "lateinamerikanischen"... weiter

Wahlen in Paraguay: Nur ein von Washington inszenierter "Wandel"

Die Opposition ruft zu einer "nützlichen Stimmabgabe" für Alegre auf, um die Colorado-Partei zu besiegen. Ein Wandel, bei dem das Wesentliche gleich bleibt
Die Einmischung der USA in die inneren Angelegenheiten Paraguays gehört dort zum Alltag und wird sogar als normal angesehen. In der aktuellen Situation, in der man bereits in die Endphase des Wahlkampfes eingetreten ist, haben sich die beiden aussichtsreichen Kandidaten Santiago Peña von der... weiter

Surinam: "Chan" Santokhi in Not

Surinams Präsident sieht sich wiederkehrenden Straßenprotesten ausgesetzt
Surinams Präsident Chandrikapersad Chan Santokhi hatte bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren vor, das schuldengeplagte Land zu stabilisieren. Das ist bei Weitem nicht gelungen, nicht zuletzt wegen der Pandemie. Steigende Lebenshaltungskosten bringen die Bewohner:innen in Aufruhr, zumal Santokhi... weiter

"Ein einzigartiges Stipendienprogramm Kubas für den Globalen Süden"

Kuba bildete Tausende von "Internationalen Schülern" als Techniker und Spezialisten aus. Interview mit der kubanischen Bildungsforscherin Dayana Murgia
Sie promovieren derzeit an der Humboldt-Universität in Berlin. Können Sie uns etwas über Ihren persönlichen und akademischen Hintergrund erzählen? Was ist das Thema Ihrer Arbeit? Seit zehn Jahren arbeite ich als Forscherin am kubanischen Geschichtsinstitut Instituto de Historia... weiter

Der Kampf der Mapuche gegen die Privatisierung der Quellen des Flusses Río Chubut

In Argentinien lässt der Staat zu, dass ausländisches Kapital sich das Wasser aneignet – entgegen bestehender Gesetze
Im argentinischen Patagonien, dem angestammten Territorium der Mapuche, wird zunehmend Land privatisiert und an ausländisches Kapital verkauft. Der englische Multimillionär Joe Lewis versperrt seit Jahren den öffentlichen Zugang zu dem See Lago Escondido (Versteckter See). Ganz in der Nähe werden... weiter

Bolivien: Destabilisieren und die Kontrolle übernehmen

Die Regierung der Bewegung zum Sozialismus von Luis Arce ist mit neuen Interventionsversuchen in der Region konfrontiert
Der historisch-populare Block in Bolivien ist konfrontiert mit internen Bedrohungen und neuen Methoden imperialer Einmischung. Wie kann man sie angehen und die wachsende Kluft zwischen Regierung und sozialen Bewegungen überwinden? Kurzer Rückblick auf die Schaffung des plurinationalen Staates... weiter

Gewalt und Vertreibung mit Nachhaltigkeitslabel

Die Gewalt gegen indigene Gemeinden in Guatemala nimmt kein Ende
Ende 2022 wurde die Maya Q’eqchi-Gemeinde Chapin Abajo zwangsgeräumt. Die Gewaltspirale in Guatemala, die durch den neokolonialen Extraktivismus der Regierung des Landes vorangetrieben wird, setzt sich somit unvermindert fort. Ein massiver Einsatz von Polizei und paramilitärischen Kräften zwang... weiter

Lateinamerika und das Wiederaufleben der "Dritten Welt"

Unter den neuen Bedingungen der globalen Entwicklung werden die alten Kolonialmächte herausgefordert
Vom europäischen Kolonialismus in Amerika profitierte Spanien im größten Teil des Kontinents, Portugal im Gebiet des heutigen Brasiliens, während die Karibik ein zwischen den Kolonialmächten umstrittenes Gebiet war. Auf jeden Fall markierten die Unabhängigkeitsprozesse in Lateinamerika und der... weiter

Proteste und Lohnforderungen in Venezuela: Soziale Gerechtigkeit oder Destabilisierungsplan?

In Venezuela finden zunehmend Proteste für Lohnerhöhungen statt, die eine große Debatte innerhalb der Regierung und des Chavismus ausgelöst haben
Verschiedene Sektoren der venezolanischen Arbeiterklasse in mehreren Bundesstaaten setzen sich für Lohnforderungen ein, die meisten stehen auf der staatlichen Gehaltsliste. Dies hat zu einer erneuten Belebung der Lohndebatte geführt, sowohl innerhalb der Regierung als auch unter den breiten... weiter

Fünf Projekte, die die Hegemonie des US-Dollars bedrohen

Im Globalen Süden wächst das Interesse, der Vormachtstellung des Dollars auf dem Finanzmarkt entgegenzuwirken. Die Aussicht auf eine beschleunigte Entdollarisierung wächst
Die Dominanz des US-Dollars im Welthandel begann mit der Schaffung des Bretton-Woods-Systems nach dem Zweiten Weltkrieg, das feste Wechselkurse gegenüber dem Dollar und einen unveränderlichen Dollarpreis in Gold festlegte. Selbst die Abkehr von den festen Wechselkursen in den 1970er-Jahren... weiter

Verfassungsreform in Chile: Von oben herab

Die Ausarbeitung einer neuen Verfassung bestimmen nun vor allem die Parteien, soziale Bewegungen bleiben außen vor
Mitte Januar hat der chilenische Kongress die Einigung des 13-köpfigen Ausschusses über einen neuen verfassunggebenden Prozess durchgewunken. Sobald Präsident Gabriel Boric die Reform unterzeichnet, tritt das "Abkommen für Chile" offiziell in Kraft. Die Gesetzesänderung sieht die Beteiligung dreier... weiter

Die bulgarisch-mexikanische Annäherung in den 1970er und frühen 1980er Jahren

Eine fast vergessene Episode der Beziehungen der "zweiten" zur "dritten" Welt in der Zeit des Kalten Krieges
In den 1970er und frühen 1980er Jahren gab es eine erstaunliche Annäherung zwischen Mexiko und Bulgarien, die in ihrer Art wahrscheinlich einzigartig war. Das mittelamerikanische und das südosteuropäische Land bauten dabei ihre kulturellen, politischen und – in einem begrenzten Rahmen – auch ihre... weiter

Multinationale Unternehmen zwingen Lateinamerika ihr Recht auf

Schiedsgerichte entscheiden in 62 Prozent der Streitfälle für die Konzerne. Mit dem Geld, um das es dabei geht, könnte die extreme Armut in 16 Ländern der Region behoben werden
In den letzten 30 Jahren hat der Druck ausländischer Investoren auf die lateinamerikanischen Staaten von Tag zu Tag zugenommen, und die Zahl der Klagen wegen "Vertragsverletzung" seitens dieser Staaten hat sich vervielfacht. Von sechs bekannten Fällen im Jahr 1996 ist die Zahl bis heute auf 1.190... weiter