Präsident von Kolumbien will soziale Organisationen besser schützen

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Farc-Mitglieder bei der "Friedenspädagogik" – Bild von der Seite der Rebellenorganisation
Farc-Mitglieder bei der "Friedenspädagogik" – Bild von der Seite der Rebellenorganisation

Bogotá. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat angesichts zunehmender Kritik im Land und auf internationaler Ebene zugesagt, Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt gegen Aktivisten sozialer Organisationen zu ergreifen. Dazu werde die Präsenz der Justiz in Konfliktgebieten in dem südamerikanischen Land erhöht, so Santos, der zudem ankündigte, die Armee stärker einzubinden. Der Einsatz der Streitkräfte wird aber gerade von sozialen Organisationen kritisch gesehen, weil die Armee für eine große Zahl von Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wird.

Nach Angaben der Regierung wurden in den vergangenen zwölf Monaten 74 Angriffe auf Vertreter sozialer Organisationen verübt, zehn davon seit Beginn dieses Jahres.

Der Konservative Santos gab seine Pläne im Rahmen der ersten Sitzung der sogenannten Nationalen Kommission für Sicherheitsgarantien in Popoayán im Departement Cauca bekannt. Diese Kommission ist Teil des in der kubanischen Hautstadt Havanna ausgehandelten Friedensabkommens zwischen seiner Regierung und der Guerillaorganisation Farc.

"Ich ordne an, die Präsenz der Sicherheitskräfte in den ehemals von den Farc besetzten Gebieten zu erhöhen", sagte der Staatschef. Insgesamt würden landesweit bis zu 65.000 Soldaten mobilisiert.

Trotz der Kritik an der Militarisierung des Landes und Misstrauen gegenüber der Armee halten die Farc an den Vereinbarungen des Friedensabkommens fest. Der Delegationsleiter der Rebellenorganisation bei den Verhandlungen mit der Regierung, Iván Márquez, bestätigte in diesem Zusammenhang nun noch einmal die Niederlegung der Waffen von heutigen 1. März an. Bei einer Pressekonferenz im Sitz des Überwachungs- und Verifikationsgremiums für den Friedensprozess in Bogotá übergab Márquez eine Liste mit den Namen von 60 Farc-Mitgliedern, die mit der Umsetzung von Trainingsprogrammen für den Friedensprozess, der sogenannten Friedenspädagogik, betraut sind.

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