Kolumbien / Politik

Ex-Senator wegen "Parapolitik" verurteilt

Bogotá. Der Oberste Gerichtshof in Kolumbien hat den ehemaligen Parlamentarier Luis Humberto Builes wegen Unterstützung paramiltärischer Gruppen zu sieben Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Der ehemalige Abgeordnete der Partei Cambio Radical (Radikaler Wechsel) wurde für schuldig befunden, mit den Autodefensas Unidas de Colombia (AUC) gemeinsame Sache gemacht zu haben, um bei den Parlamentswahlen im Jahr 2002 in den Senat einziehen zu können. Neben der Gefängnisstrafe muss der Politiker eine Strafe in Höhe von 3,3 Millionen Pesos (etwa 1.400 Euro) bezahlen und darf keine öffentlichen Ämter besetzen.

Die Partei Cambio Radical war Teil der Parlamentskoalition, die den rechten Präsidenten Álvaro Uribe unterstützte. Immer wieder ist es zu Anschuldigungen gegen Vertreter dieses politischen Lagers gekommen, die sich um die sogenannte "Parapolitik" drehen. Die kolumbianische Justiz führt aktuell Ermittlungen gegen 91 Abgeordnete des Senats, die verdächtigt werden, Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen zu besitzen. Bis heute wurden 19 Abgeordnete oder ehemalige Parlamentarier wegen dieser Verbindungen verurteilt.