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Ecuador erhält angeblichen FARC-Rechner

Quito. Die kolumbianische Regierung hat seinem ecuadorianischen Nachbarn einen Computer übergeben, den sie angeblich 2008 von der Guerilla der FARC erbeutet hatte. Dies bestätigte am Samstag der Präsident Ecuadors, Rafael Correa im Rahmen der Amtseinführung des neuen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos. Der Computer enthält nach kolumbianischen Angaben große Datenmengen, die internationale Verbindungen der Guerillaorganisation aufdeckten. Eine Analyse des Computers durch Interpol widersprach den kolumbianischen Angaben jedoch.

Im März 2008 hatte die kolumbianische Luftwaffe illegal ein Lager auf dem Gebiet Ecuadors bombardiert und dabei die damalige Nummer Zwei der FARC, Raúl Reyes, getötet. Der Computer wird ihm zugerechnet. Die Regierung Rafael Correas beendete nach dem Luftangriff die diplomatischen Beziehung zur Regierung Ávaro Uribes und forderte unter anderem die Übergabe des Computers.

Die ecuadorianische Justiz hatte aufgrund des Bombardements die Auslieferung des neuen kolumbianischen Präsidenten und damaligen Verteidigungsministers Santos beantragt. Correa erklärte aber, dass seine Immunität als Präsident respektiert werde.