Honduras / Politik

Landesweiter Streik in Honduras

Tegucigalpa. Tausende Aktivisten aus Gewerkschaften und Demokratiebewegung haben in Honduras am Donnerstag an einem landesweiten Streik gegen die De-facto-Regierung von Staatschef Porfirio Lobo teilgenommen. In der Hauptstadt Tegucigalpa wurden die zentralen Straßen blockiert, Proteste fanden auch in der nördlichen Industriestadt San Pedro Sula und in kleineren Städten des Landes statt. Mit der landesweiten Protestaktion forderten soziale Bewegungen und Oppositionelle eine Aufstockung des Mindestlohns und die Rücknahme neoliberaler Arbeitsgesetze.

Der Protest war von dem zentralen Bündnis der Demokratiebewegung, der Nationalen Front des Populären Widerstandes (FNRP), Gewerkschaften und Lehrerverbänden ausgerufen worden. Nach Berichten vor Ort waren im Laufe des Vormittags alle zentralen Verkehrsrouten in der Hauptstadt blockiert. Angeheizt wurde der Widerstand nach Angaben von FNRP-Sprecher Juan Barahona auch durch die Entscheidung der Regierung, die Gehälter der 60.000 Lehrkräfte vom Mindestlohn abzukoppeln.

Zugleich forderte Barahona im Namen der FNRP die Rückkehr aller Bürger, die nach dem Staatsstreich Ende Juni 2009 deportiert wurden oder fliehen mussten. Das betrifft vor allem den letzten demokratisch gewählten Präsidenten des mittelamerikanischen Landes, Manuel Zelaya. Er ist zugleich oberster Repräsentant der Widerstandsfront.