Brasilien / Politik

Lula bekundet Solidarität mit Assange

Brasilia. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio "Lula" da Silva hat öffentlich gegen die Festnahme von Wikileaks-Gründer Julian Assange protestiert. Im Namen der Regierung sprach er ihm am Donnerstag seine Solidarität aus. "Wenn er es gelesen hat, dann nur weil es jemand geschrieben hat", erklärte der scheidende Präsident. Schuldig sei nicht derjenige, der die Informationen verbreite, sondern ihr Verfasser. Anerkennend bemerkte er, dass es gelungen sei eine Diplomatie zu entblößen, die stets als die korrekteste der Welt gelte.

Gleichzeitig zeigte sich das Staatsoberhaupt Brasiliens verwundert, dass es bisher noch keine weiteren  Proteste  gegen Assanges Festnahme gegeben hat. Diese habe klar gegen das Recht auf Meinungsfreiheit verstoßen.

Unerwähnt ließ da Silva die offiziellen Vergewaltigungsanschuldigungen gegen Assange, die laut schwedischer Staatsanwaltschaft zum Haftbefehl geführt hatten. In einer ersten Reaktion gegenüber Nachrichtenagentur AFP beteuerte ein Sprecher des US-amerikanischen Außenministeriums, dass die Festnahme nichts mit der Filterung von Informationen zu tun habe. Medien spekulieren jedoch bereits über eine mögliche Auslieferung des Australiers an die USA und eine Anklage nach dem Espionage Act aus dem Jahr 1917.