Venezuela wertet erneut Landeswährung ab

Caracas. Venezuelas Planungs- und Finanzminister Jorge Giordani hat zum Jahresende die zweite Abwertung der Landeswährung Bolívar in 2010 bekannt gegeben. Der bisher für den Handel mit Grundgütern wie Lebensmitteln und Medizin geltende Dollar zum Vorzugskurs von 2,6 Bolívares wurde an den "normalen" Kurs von 4,3 Bolívares angepasst.

Mit der Maßnahme sollen die Exporte befördert und Investoren angezogen werden, berichtet der lateinamerikanische Nachrichtensender Telesur. Kurzfristig schlägt sich eine Abwertung der Währung jedoch in einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus zur Lasten der Bevölkerung nieder. Die hohe Inflation ist seit Jahren eines der wichtigsten innenpolitischen Themen in dem südamerikanischen Land.

Dennoch zeigte sich Giordani zuversichtlich, dass die positiven Aspekte überwiegen. Die neuerliche Abwertung sei Teil der wirtschaftspolitischen Planungen der sozialistischen Regierung, die sich schon jetzt in einer Stärkung des Währungssystems niedergeschlagen haben, so der Minister.

Unter der Aufsicht eines staatlichen Systems für Transaktionen (Sitme) können Banken und Unternehmen weiterhin US-Dollar gegen Bolivar in einem Preisband um 5,3 Bolívares handeln.