Venezuela / Politik

Venezuela begeht "Tag der Demokratie"

Caracas. Anhänger und Gegner der venezolanischen Regierung begingen am gestrigen Sonntag in Caracas den "Tag der Demokratie". Am historischen Datum des Sturzes des Diktators Marcos Pérez Jiménez vor 53 Jahren versammelten sich Parteigänger der Opposition im Osten der Hauptstadt, während sich das Regierungslager am Präsidentenpalast im ärmeren Westen von Caracas traf.

Unter dem Motto "Der Wille des Volkes wird nie wieder verraten" kamen dort tausende Menschen zusammen, um die Rede des Präsidenten zu hören. Dieser nahm Bezug auf die Etablierung der parlamentarischen Demokratie nach 1958 und bezeichnete die folgenden Regierungen als "Verräter". Sie hätten eine "bürgerliche Diktatur" errichtet, die den Interessen der Bevölkerung entgegen gestanden habe, so Chávez.

Auch die Anhänger der Opposition nahmen Bezug auf die Geschichte und warfen dem Präsidenten vor, wieder diktatorisch zu regieren und die Freiheit einzuschränken. Im Land existiere keine Meinungsfreiheit, hieß es auf vielen Schildern und Transparenten.

Am 23. Januar 1958 wurde der letzte Diktator Venezuelas durch Massenmobilisierungen mit Unterstützung in den Streitkräften gestürzt. Danach etablierten Sozial- und Christdemokraten eine parlamentarische Demokratie unter Ausschluss der Kommunistischen Partei.