Bauern-Protest gegen Polizeigewalt

Caracas. Am Freitag demonstrierte die Bauernorganisation Frente Campesino Ezequiel Zamora (FNCEZ) im venezolanischen Bundesstaat Zulia, um Verletzungen der Menschenrechte durch die Regionalpolizei anzuklagen. Während eines Protestes gegen den Großgrundbesitz der Familie Barbosa hätten Beamte der oppositionell kontrollierten Polizei Mitglieder der FNCEZ brutal geschlagen und fünf von ihnen festgenommen, heißt es in einer Erklärung der FNCEZ.

Die Organisation vermutet ein gezieltes Herausgreifen ihrer Mitglieder aus einer friedlichen Ansammlung von 60 Landarbeitern. Daher erklärte sie ihre permanente Mobilisierung gegen die Polizei von Zulia. Ihren Kampf gegen den Großgrundbesitz wollen sie nun erst recht entschieden fortsetzen. In ihrer Stellungnahme fordert die FNCEZ die sofortige Freilassung ihrer Militanten und die Einleitung einer Untersuchung durch die Generalstaatsanwaltschaft.

Die Konflikte im von einem Gouverneur der rechten Opposition regierten Zulia wachsen, seit die Regierung von Präsident Hugo Chávez im Dezember 2010 umfangreiche Verstaatlichungen von Großgrundbesitz durchgeführt und weitere angekündigt hat. Insbesondere brachliegendes Land wird in Übereinstimmung mit der Verfassung enteignet und zur Bebauung an Landlose vergeben. Auf den Sitz des Nationalen Bodeninstituts INTI in Zulia, das die Umsetzung der Landreform überwacht, wurde Anfang des Jahres ein Brandanschlag verübt.