Menschenrechtsverletzungen bei Umleitung des Rio São Francisco

Brasília. Die brasilianische Plattform für wirtschaftliche, soziale, kulturelle und Umweltrechte, Plataforma Dhesca, konstatiert in ihrem am 22. Februar in Recife vorgestellten Bericht über die Folgen des Milliardenprojekts zur Umleitung des Rio São Francisco grundlegende Menschenrechtsverletzungen. Laut dem Berichterstatter für das Menschenrecht auf Land, Territorium und Ernährung, Sérgio Sauer, haben die Mitglieder der Kommission auf ihrer Reise in die Region des Rio São Francisco feststellen müssen, dass es den Bewohnern an Trinkwasser, schulischer und medizinischer Versorgung mangelt. Des weiteren wird von den Menschenrechtlern kritisiert, dass die Demarkation und Erteilung der Rechtstitel für angestammte Quilombola- und indigene Gemeinden nicht erfolgt sei und dass viele Landlose noch immer nicht ihren Anspruch auf Land von der Regierung erfüllt bekommen hätten. Die Kommission hatte die am schärfsten von der Umleitung des Rio São Francisco betroffene Region um Petrolina, Santa Maria da Boa Vista und Cabrobó im Oktober 2010 besucht.