Paraguay / Deutschland

Ex-Direktor der Kolping-Stiftung in Paraguay festgenommen

Asunción. Sicherheitskräfte haben am Montag den ehemaligen Generaldirektor des Berufsbildungswerkes der Adolph-Kolping-Stiftung in Paraguay festgenommen. Grund dafür war Berichten der Zeitung ABC zufolge ein internationaler Haftbefehl gegen den 45-jährigen, der in Paraguay unter dem Namen "Thomas Schilling" auftrat. Laut Interpol habe Schilling im Jahr 2005 in Deutschland mehrere Menschen um ihr Geld betrogen, das sie ihm für eine Arbeitsstelle im Ausland zur Verfügung gestellt hatten.

Der Beschuldigte lebt seit einigen Jahren in der Hauptstadt Asunción, wo er für die deutsche Zeitung "Aktuelle Rundschau" und die deutsche Adolph-Kolping-Stiftung tätig war. Schilling wurde nach Angaben der Kolping-Stiftung 2009 von der ehemaligen Leiterin von Kolping-Paraguay, Brigitte Fuzellier, angestellt und aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) bezahlt. Von Seiten der Kolping-Stiftung hieß es, der Beschuldigte habe sich mit einem gefälschten Diplomzeugnis beworben.

Fuzellier selbst wurde nach einem Korruptionsskandal, den sie Anfang 2010 zur Anzeige brachte, von ihrem Posten abgezogen. Ebenso erging es Schilling, der daraufhin untergetaucht war. Der Korruptionsskandal ist immer noch weitgehend unaufgeklärt.