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Obama lehnt Entschuldigung für Putsch in Chile 1973 ab

Santiago de Chile. US-Präsident Barack Obama hat am Dienstagvormittag seinen Kurzbesuch in Chile beendet. Während der Gespräche mit dem konservativen Staatschef Sebastián Piñera bot er seinem Gastland und Lateinamerika "eine Partnerschaft auf Augenhöhe" an.

Zugleich nutzte er seine Rede im Präsidentenpalast "La Moneda" für harsche Kritik an der kubanischen Führung. Die sozialistische Regierung in Havanna müsse der Forderung der USA und westlicher Staaten nach Systemreformen nachkommen, sagte der US-Staatschef, der eine weitere Unterstützung von Regierungsgegnern in dem Inselstaat ankündigte.

Für Kritik sorgte gerade vor diesem Hintergrund Obamas Weigerung, sich für die historisch belegte Unterstützung des Putsches in Chile 1973 durch die USA zu entschuldigen. Eine entsprechende Frage hatte dem US-Präsidenten der chilenische Journalist Rodrigo Vergara vom Radiosender La Cooperativa gestellt. Vergera war der einzige chilenische Pressevertreter, der das Wort an Obama richten konnte. Dennoch lehnte der US-Staatschef eine Entschuldigung ab. "Wir müssen uns von der Geschichte lösen", so die knappe Antwort.

Nach dem blutigen Putsch gegen die Regierung von Präsident Salvador Allende am 11. September 1973 waren mindestens 3.000 Menschen ermordet worden.