Studie: Agrargifte in Muttermilch im Bundesstaat Mato Grosso

Brasília. Eine neue Studie der Bundesuniversität von Mato Grosso findet alarmierende Werte von Agrargiften in der Milch stillender Mütter in der Gemeinde Lucas do Rio Verde im zentralbrasilianischen Bundesstaat Mato Grosso. Dies berichtet die Folha de São Paulo. Demnach wurde bei allen 62 untersuchten Frauen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Teilweise fanden sich Rückstände von bis zu sechs verschiedenen Agrarchemikalien. Darunter fanden sich auch das Agrargift DDE (Dichlordiphenyldichlorethen), ein Abbauprodukt des eigentlich auch in Brasilien seit Jahren verbotenen DDT.

Die Abgeordnetenkammer in Brasília hat nun eine Unterkommission zur Untersuchung der Problematik von Agrarchemikalien in Brasilien eingeleitet, berichtet die Agentur Radioagência NP. Der Parlamentsabgeordnete Padre João betonte, dass es nicht angehe, dass Brasiliens Agrarpolitik ausschließlich nach der Wachstumslogik ausgerichtet sei. "Wir müssen Fortschritte erzielen bei der Qualität, um die Gesundheit der brasilianischen Bevölkerung zu garantieren", so der Abgeordnete.

Auch ein breites Bündnis der sozialen Bewegungen hat eine landesweite Kampagne gegen Agrargifte gegründet. Das Bündnis will die Umstellung der Landwirtschaft auf agrarökologische Produktion erreichen.