Belo Monte: Brasilien bittet CIDH um Aufschub

Brasília. Die brasilianische Bundesregierung hat die Interamerikanische Menschenrechtskommission CIDH um "Aufschub von weiteren acht Tagen" gebeten, um die Kritik der Kommission am umstrittenen Staudammprojekt Belo Monte zu beantworten. Dies berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil am Mittwoch. Dem Gesuch Brasílias wurde stattgegeben, so dass die Regierung Rousseff nun bis zum 26. April Zeit habe, um die Kritik des CIDH am Staudamm zu beantworten. Die ursprüngliche vom CIDH gelegte Frist war am 18. April geendet.

Die Menschenrechtskommission hatte Brasiliens Staudammprojekt Belo Monte wegen Mißachtung indigener Rechte ungewöhnlich scharf kritisiert und die Einstellung des Projekts gefordert. Daraufhin hatten Brasiliens Regierungsvertreter zunächst "perplex" reagiert und jede äußere Einmischung in innere Angelegenheiten abgelehnt. Da Brasilien aber Unterzeichnerstaat der ILO-Konvention 169 zum Schutze indigener Rechte und Unterzeichnerin der Amerikanischen Menschenrechtskonvention (AMRK) ist, muss Brasilien auf die Vorwürfe internationaler Gremien reagieren.