Mexiko: Deutsche Polizeihilfe könnte organisiertes Verbrechen fördern

Mexiko-Stadt. Der mexikanische katholische Priester und Friedensaktivist Alejandro Solalinde hat sich unmittelbar nach einem Besuch des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff in dem lateinamerikanischen Staat gegen die Ausbildung der mexikanischen Polizei durch deutsche Behörden ausgesprochen. Wulff hatte ein entsprechendes Programm gegen Ende seines Besuches in Mexiko-Stadt bekanntgegeben.

"In einem solch korrupten Land, in dem der Feind im Inneren steht – was könnte Deutschland da indirekt anrichten?", sagte Solalinde nach Angaben des Nachrichtenportals noticiasnet.mx. Der Priester, der sich für soziale Belange und gegen die zunehmende Gewalt in Mexiko einsetzt, wies zugleich darauf hin, dass die deutsche Polizeiausbildung zur Entstehung neuer Gruppierungen des organisierten Verbrechens beitragen könnte. So hätten sich die ersten Mitglieder der Drogenmafia "Los Zetas" ebenfalls aus Angehörigen von Spezialeinheiten rekrutiert, die von den USA und Israel für den Kampf gegen Drogenkartelle ausgebildet und ausgerüstet worden waren.

Vor der Finanzierung der Sicherheitskräfte in Mexiko müssten die Korruption und Verbindungen politischer Akteure zum organisierten Verbrechen bekämpft werden, so Solalinde.