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Streik bei Tageszeitung "El Mercurio" in Chile

Santiago de Chile. Die Mitarbeiter der konservativen Tageszeitung "El Mercurio" sowie der Zeitungen "La Segunda" und "Las Ultimas Noticias" in Chile haben beschlossen, in den Streik zu treten. Sie fordern unter anderem eine Lohnerhöhung von acht Prozent. Seit 15 Jahren wurde der Lohn nicht angepasst. Für die Gewerkschaft ist dies der erste Streik in ihrer Geschichte in den genannten Betrieben.

Gewerkschaftspräsident Juan Pablo Salas erklärte gegenüber der Rundfunkstation Radio Uchile: "Der Organisierungsgrad im journalistischen Bereich liegt bei 90 Prozent, also sind fast alle Mitarbeiter im Streik. Ich kann nicht beantworten ob die Zeitung erscheinen wird oder nicht." Klar sei aber, dass die Qualität des Produkts nicht die Gleiche sein wird, "wenn 90 Prozent der Personen die schreiben, Fotos machen und die Zeitung layouten nicht arbeiten".

El Mercurio gilt als Flaggschiff der chilenischen Rechten. Während der 1973 in einem blutigen Putsch gestürzten Regierung von Salvador Allende hatte das Blatt massive Kampagnen gegen den sozialistischen Staatschef geführt. Bei Beobachtern wird der Streik als Zeichen zunehmender politischer Debatten innerhalb von Betrieb und Redaktion gewertet.

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12.09.2010 Artikel von Luz María De Stéfano de Lenkait